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Spanien gewinnt Prestige-Duell - Dreifacher Neymar

Internationale Länderspiele: Rückschläge für USA und Ghana

Spanien gewinnt Prestige-Duell - Dreifacher Neymar

Traf doppelt gegen Neuseeland: der Mainzer Shinji Okazaki (re.).

Traf doppelt gegen Neuseeland: der Mainzer Shinji Okazaki (re.). picture alliance

99 Tage sind es noch bis zum Anpfiff der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Für alle Teilnehmerländer wurde demnach die heiße Phase eingeläutet, auch für Japan, das am frühen Mittwoch gegen Neuseeland testete und einen 4:2 (4:1)-Sieg feierte: Im Mittelpunkt dabei Shinji Okazaki von FSV Mainz 05 und der ehemalige Dortmunder und jetzige ManUnited-Profi Shinji Kagawa.

Gegen die Kiwis, die auf dem Weg zur WM erst in den Play-offs an Mexiko (1:5, 2:4) gescheitert waren, avancierte Okazaki mit zwei Toren zum Matchwinner. Spielerisch kamen die Japaner, die ohne ihren verletzten Kapitän Makoto Hasebe (Außenmeniskus im rechten Knie) auskommen mussten, furios aus den Startlöchern und überrollten die "All Whites" förmlich: Okazaki (4.), Kagawa (8. Elfmeter), Masato Morishige (11.) und erneut Okazaki (17.) sorgten nach etwas mehr als einer Viertelstunde für klare Verhältnisse. Gegen Nippon betrieb England-Legionär Chris Wood mit seinem Doppelpack dann noch Ergebniskosmetik (40., 80.).

Neben Okazaki brachte Japans italienischer Startrainer Alberto Zaccheroni mit Hiroki Sakai (Hannover 96), Yuya Osako (1860 München), Gotoku Sakai (VfB Stuttgart), Hiroshi Kiyotake (1. FC Nürnberg) und Hajime Hosogai (Hertha BSC) fünf weitere Bundesliga-Profis. Bei der WM spielt Japan in der Gruppe C gegen die Elfenbeinküste (14. Juni), Griechenland (19. Juni) und Kolumbien (24. Juni).

Vogts erfolgreich, Premiere für den Kosovo

Die Russen beendeten ihren Test gegen Armenien ebenfalls erfolgreich: Kokorin und Kombarov entschieden die Partie dabei bereits in Durchgang eins (21. und 43.). In Brasilien wurde die "Sbornaja" der Gruppe H zugelost. Gegner dort: Südkorea (18. Juni), Belgien (22. Juni) und Algerien (26. Juni).

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts führte hingegen Aserbaidschan zu einem 1:0-Erfolg über die Philippinen. Den Treffer des Tages in Dubai erzielte dabei Junuszade (27.).

In Kosovska Mitrovica vor rund 17000 Zuschauern ereignete sich hingegen Historisches: Der Kosovo bestritt gegen den FIFA-Weltranglisten-79. Haiti das erste offiziell gebilligte Länderspiel (0:0) - erst im Januar hatte der Weltverband erlaubt, Freundschaftsspiele gegen Mitgliedsverbände zu bestreiten. Das Hissen der Nationalflagge, die Nationalhymne sowie Trikots mit dem Nationalabzeichen waren untersagt. Für die Partie wurden unter anderem die Zweitliga-Profis Albert Bunjaku, Enis Alushi (beide 1. FC Kaiserslautern), Ilir Azemi (SpVgg Greuther Fürth), Fanol Perdedaj (Energie Cottbus) und Faton Toski (FSV Frankfurt) berufen.

Dreierpack für Neymar - Rafinha in Brasiliens Startelf

Comeback bei Brasilien nach fast sechs Jahren: Rafinha stand beim 5:0 gegen Südafrika in der Startelf.

Comeback bei Brasilien nach fast sechs Jahren: Rafinha stand beim 5:0 gegen Südafrika in der Startelf. getty images

Der WM-Gastgeber zeigte sich in bestechender Form und kam in Johannesburg zu einem klaren 5:0 (2:0)-Erfolg. Superstar Neymar vom FC Barcelona erzielte alleine drei Treffer (41., 46., 90.). Schon in der 10. Minute war das Team von Trainer Luiz Felipe Scolari durch Oscar (FC Chelsea) in Führung gegangen. Den weiteren Treffer markierte Fernandinho (79.) vom Manchester City.

Nach knapp sechs Jahren Pause feierte Rechtsverteidiger Rafinha (Bayern München) sein Comeback im Team der Seleção und das gleich in der Anfangself. Im Laufe der Partie wurde sein Teamkollege Dante ebenso eingewechselt wie Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg.

Rückschläge für Ghana und die USA

Wenig erfolgreich waren dagegen Deutschlands WM-Gruppengegner Ghana und die USA: 0:1 unterlagen die Afrikaner bei Montenegro. Das Siegtor fiel bereits in der 2. Minute durch einen von Dejan Damjanovic verwandelten Foulelfmeter. An der Niederlage konnte auch der Schalker Kevin-Prince Boateng, der in der 58. Minute ins Spiel kam, nichts ändern: In der 83. Minute verpasste er aus kurzer Distanz die große Chance zum Ausgleich. Zuvor hatte Ghana die Partie zwar weitgehend kontrolliert, blieb aber im Angriff zu harmlos.

Die USA von Trainer Jürgen Klinsmann unterlagen gegen die Ukraine mit 0:2. Andrej Jarmolenko (12. Minute) und Marko Devic (68.) erzielten die Tore in Larnaka auf Zypern, wohin die Partie aufgrund der schwierigen politischen Lage in der Ukraine verlegt worden war. Bei den US-Boys mit von der Partie waren auch die Bundesliga-Profis Fabian Johnson (1899 Hoffenheim) und John Anthony Brooks (Hertha BSC).

Portugal souverän gegen Kamerun

Keine Blöße gab sich dagegen Portugal, das gegen Kamerun zu einem klaren 5:1 (1:1)-Erfolg kam. Cristiano Ronaldo (21.) brachte in Leiria die Gastgeber in Führung, Vincent Aboubakar gleich zwei Minuten vor dem Ende für die "Unbezähmbaren Löwen" wieder aus. Doch nach dem Seitenwechsel drehte Portugal noch einmal auf und fuhr dank der Treffer von Raul Meireles (66.), Fabio Coentrao (67.), Edinho (77.) und abermals Cristiano Ronaldo (83.) den klaren Erfolg ein.

Mit seinen Länderspieltreffern Nummer 48 und 49 ist Ronaldo nunmehr alleiniger Rekordtorschütze seines Landes, nachdem er zuvor mit Pauleta (47) gleichgezogen hatte.

Österreich und die Schweiz erreichen Remis

In einem Duell zweier WM-Teilnehmer trennten sich die Schweiz und Kroatien mit 2:2 (1:1). Alle Tore fielen durch zwei Bundesliga-Spieler: der Nürnberger Drmic (34./41.) zweimal die Führung für die Eidgenossen, Olic (39./54.) vom VfL Wolfsburg gelang jeweils der Ausgleich.

Neben Drmic setzte Ottmar Hitzfeld mit Diego Benaglio, Ricardo Rodriguez (beide Wolfsburg), Johan Djourou (Hamburger SV), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach) und Xherdan Shaqiri (Bayern München) auf fünf weitere Bundesliga-Profis. Bei Kroatien stand Ivan Perisic (Wolfsburg) in der Startelf.

Auch Österreich kam am Abend zu einem Remis: Mit vier Deutschland-Legionären gelang in Klagenfurt gegen WM-Teilnehmer Uruguay ein 1:1 (1:0). Marc Janko traf in der 14. Minute für das Team von Marcel Koller, den Ausgleich besorgte der eingewechselte Álvaro Pereira nach der Pause (66.). Bei Österreich standen Torwart Robert Almer (Energie Cottbus), David Alaba (Bayern München), der Bremer Zlatko Junuzovic und Martin Harnik vom VfB Stuttgart in der Startelf.

Heimsiege für England und Frankreich

Dänemarks Keeper Kasper Schmeichel brachte England im Londoner Wembley-Stadion schier zur Verzweiflung und machte eine nach der anderen Chance zunichte. In der 82. Minute war er dann aber doch geschlagen: Daniel Sturridge vom FC Liverpool traf per Kopf und sorgte für einen hochverdienten Erfolg für das Team von Trainer Roy Hodgson.

Franck Ribery kam bei Frankreich erst in der 63. Minute aufs Feld. Zu diesem Zeitpunkt war der 2:0-Erfolg gegen die Niederlande bereits unter Dach und Fach. Im Pariser Stade de France hatten Karim Benzema (32.) und Blaise Matiudi (42.) die Tore für die Franzosen erzielt. Bei Oranje kam Riberys Bayern-Kollege Arjen Robben nicht zum Einsatz.

Spanien entscheidet Prestige-Duell für sich

Am späten Mittwochabend gelang Welt- und Europameister Spanien schließlich ein knappes 1:0 im Prestige-Duell gegen Italien. Im Vicente-Calderon-Stadion von Madrid sorgte Pedro in der 63. Minute für das entscheidende Tor in einer Neuauflage des EM-Endspiels von 2012. Bei Spanien standen in Javier Martinez und Thiago zwei Profis von Triplesieger Bayern München in der Startelf.