Bundesliga

Ibisevic: "Die Aktion war nicht clever"

Stuttgart: Didavi hofft auf Comeback

Ibisevic: "Die Aktion war nicht clever"

Aussetzer mit weitreichenden Folgen: Stuttgarts Vedad Ibisevic entschuldigt sich.

Aussetzer mit weitreichenden Folgen: Stuttgarts Vedad Ibisevic entschuldigt sich. Getty Images

Bereits vor dem desaströsen Auftritt gegen den FC Augsburg (1:4) war die gute Stimmung im Team, auf die man vor allem beim Trainingslager in Südafrika immer wieder verwies, vergessen. Unter der Woche hatte es im Training gekracht. Martin Harnik und Moritz Leitner waren aneinandergeraten, ebenso Georg Niedermeier und Vedad Ibisevic. Im Spiel beorderte dann Sven Ulreich belehrend und mit großer Geste Moritz Leitner nach vorne - Sinnbild dafür, dass das harmonische Stuttgarter Gebilde aus den Fugen geraten ist. Harnik und Niedermeier fanden sich gegen Augsburg auf der Tribüne wieder. Karim Haggui saß als Backup für die Innenverteidigung auf der Bank.

Für Niedermeier, der vor einem Jahr seinen Vertrag bis 2016 verlängert hatte, besonders bitter. Aber auch die Unzufriedenheit von Ibisevic, der andere Ansprüche hegt, als sich im Abstiegskampf aufzureiben, ist greifbar. Sie gipfelte in der dummen Aktion gegen Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Der Verein brummte ihm 20.000 Euro Geldstrafe auf. Die DFL zog ihn gleich für fünf Spiele aus dem Verkehr. Damit fehlt der Bosnier in den richtungsweisenden Spielen gegen Hoffenheim (A), Hertha BSC (H), Eintracht Frankfurt (A), Eintracht Braunschweig (H) und Werder Bremen (A). Erst am 22. März gegen den Hamburger SV kehrt der Torjäger Nummer eins der Schwaben wieder zurück.

Spielersteckbrief Ibisevic
Ibisevic

Ibisevic Vedad

Spielersteckbrief Didavi
Didavi

Didavi Daniel

Ibisevic weiß um den Bärendienst, den er seinem Arbeitgeber damit erwiesen hat. "Die Aktion war nicht clever von mir. Es tut mir leid für die Mannschaft, das habe ich meinen Teamkollegen auch gesagt", entschuldigte sich Ibisevic. "Trotz meiner Sperre werde ich versuchen, die Mannschaft dort zu unterstützen, wo ich kann."

Doch auf dem Platz fehlt damit ein erfahrener Profi. Optionen hat Trainer Thomas Schneider genug. Vorne könnte er dem dienstältesten Stuttgarter Cacau eine Chance geben. Aber auch Youngster Timo Werner oder Mohammed Abdellaoue können in der Spitze auflaufen.

Spannend wird, wer in der Defensive ran darf. Denn dort überzeugte zuletzt niemand. Und so dürfte Schneider die Tage zählen, bis sein Kapitän Christian Gentner (Muskelfaserriss im Oberschenkel) wieder auf den Platz zurückkehrt, um im defensiven Mittelfeld für Ordnung zu sorgen.

Didavi ist "ganz nah dran"

Doch in diesen Tagen gibt es am Neckar nicht nur negative Nachrichten, denn Daniel Didavi rückt wieder einen Schritt näher ans Team heran. Zumindest beim Aufwärmen war er wieder Teil der Mannschaft. "Das ist ein ganz anderes Gefühl, und man sieht, dass man wieder ganz nah dran ist", wird Didavi in einem Interview auf der Website des Vereins zitiert. Nach einem Knorpelschaden im Knie im Mai 2012 kam er nicht mehr recht auf die Beine. Wann er wieder auf dem Platz steht, ließ er aber noch offen. Körperlich sei er aber besser drauf als jemals zuvor. Nun müsse nur noch das Knie halten. Für den Abstiegskampf ist Didavi optimistisch: "Wir haben eine gute Truppe - auch charakterlich - und ich bin mir sicher, dass wir da wieder rauskommen werden."