Europa League

Wieder Rassismus: UEFA ermittelt gegen Inter

Tottenham-Spieler in Mailand beleidigt

Wieder Rassismus: UEFA ermittelt gegen Inter

Schlecht besucht: Das San Siro am Donnerstag beim EL-Achtelfinalrückspiel zwischen Inter und Tottenham.

Schlecht besucht: Das San Siro am Donnerstag beim EL-Achtelfinalrückspiel zwischen Inter und Tottenham. Getty Images

Die UEFA teilte am Montag mit, dass ein Disziplinarverfahren gegen Inter eingeleitet wurde. Die Disziplinarkommission des Verbands will den Fall bei einer Sitzung am 19. April behandeln.

"Es ist eine sehr sensible Situation. Es war sehr, sehr leicht, die Rufe zu hören, deswegen bin ich sicher, dass die UEFA handeln wird", hatte Spurs-Trainer Villas-Boas, der einst unter José Mourinho bei Inter als Trainer arbeitete, am Donnerstag gesagt. "Es ist problematisch für Inter, denn es ist schon mal passiert."

In der Tat ist Inter Mailand in den vergangenen gut vier Wochen gleich zweimal für rassistische Ausfälle einiger "Fans" belangt worden: Beim ersten Vorfall mussten die Nerazzurri 15.000 Euro, zuletzt nach dem Mailänder Derby 50.000 Euro zahlen - jeweils war AC-Mailand-Winterneuzugang Mario Balotelli rassistisch beleidigt worden.

Und auch für Tottenham ist die Situation keine neue: In der Europa-League-Gruppenphase war das Heimspiel gegen Lazio Rom von Affenlauten aus dem Gästeblock begleitet worden . Die UEFA bestrafte die Römer inzwischen noch ein zweites Mal für ähnliche Vorfälle. So mussten sie das Achtelfinal-Rückspiel gegen den VfB Stuttgart (3:1) vor leeren Rängen austragen . Eine ähnliche Strafe könnte nun auch auf Inter zukommen.

Neben den beleidigenden Gesängen schwenkte ein Inter-Anhänger am Donnerstagabend - wie schon im Derby - eine aufblasbare Banane. Angeblich konnte man sie vor dem Stadtduell außerhalb des Stadions erwerben.

Sportlich verließ Tottenham Mailand trotz der 1:4-Niederlage nach Verlängerung als Sieger. Wegen des 3:0-Erfolgs im Hinspiel erreichte der Premier-League-Klub aus London gerade noch das Europa-League-Viertelfinale. Das letztlich entscheidende Tor für die Spurs erzielte am Donnerstag mit Emanuel Adebayor einer der rassistisch beleidigten Spieler.

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