Europa League

Gladbach und Stuttgart haben es jetzt selbst in der Hand

4. Spieltag: Cavani-Show in Neapel - Liverpool verliert

Gladbach und Stuttgart haben es jetzt selbst in der Hand

Torschützen im Stade Velodrome: Mike Hanke jubelt mit Juan Arango.

Torschützen im Stade Velodrome: Mike Hanke jubelt mit Juan Arango. Getty Images

Ganz wichtiger Punkt für Borussia Mönchengladbach! Trotz zweier folgenschwerer Abwehrpatzer erreichte das Team von Trainer Lucien Favre bei Olympique Marseille doch noch ein 2:2. Zunächst hatte Hanke, der nach langem mal wieder von Beginn an stürmen durfte, im Verbund mit Arango einen Riesenbock von Cheyrou zur Führung für die konterstarken Gäste genutzt (20.) - angefeuert von zahlreichen "Fohlen"-Fans im weitgehend leeren Stade Velodrome.

Hatten die Borussen vor der Pause defensiv auch ein wenig Glück - Wendt klärte nach einer Ecke auf der Linie an die Latte, Hankes Attacke Sekunden später zog keinen Elfmeter nach sich (15.) -, ging nach Wiederanpfiff erst einmal alles schief: Zunächst überraschte Marseilles QPR-Leihgabe Barton ter Stegen mit einer direkt verwandelten Ecke (54.), wenig später profitierte Jordan Ayew von einem Brouwers-Patzer. Doch Gladbach bäumte sich noch einmal auf und wurde durch Arango in der Nachspielzeit belohnt, Rupp hatte ihn bedient.

Damit bleibt die Borussia in der Tabelle vor dem Ligue-1-Zweiten und kann aus eigener Kraft die K.o.-Phase erreichen, die Fenerbahce nach dem 2:0 gegen Limassol schon fast in der Tasche hat: Kuijt (11.) und Sow (41.) vollstreckten nach Hacken-Vorlagen, eine kuriose Doppel-Pfosten-Chance der Türken kurz vor Schluss blieb ohne Folgen.

VfB-Anhänger sorgen für Spielunterbrechung - Erlösung durch Ibisevic

Wer kommt weiter? Sie entscheiden!

Zwei Tore, ein Dreier - und der VfB ist wieder bestens im Rennen in der Gruppe E: Ein später 2:0-Sieg in Kopenhagen beendete die internationale Torflaute der Schwaben und hievte sie auf Platz zwei. Die Stuttgarter, mit Okazaki für Holzhauser gestartet, offenbarten zunächst ein paar Abwehrlücken und ließen vorne Durchschlagskraft vermissen. Ulreich musste einmal glänzend parieren (15.) in einer ersten Halbzeit, in der einige im VfB-Block mit dem Einsatz von Pyrotechnik für eine mehrminütige Unterbrechung sorgten.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Fehlerquote auf beiden Seiten zu. Gentner schlenzte knapp vorbei (61.), Delaney fehlten Zentimeter (65.). Und so war es einmal mehr Ibisevic, der nach einer Flanke des eingewechselten Linksaußen Boka mit einem perfekten Kopfball das vorentscheidende Tor erzielte (76.). Kopenhagen, viel offensiver eingestellt als noch in Stuttgart (0:0), fand darauf keine Antwort mehr, musste stattdessen Sekunden vor dem Abpfiff Harniks Schlenzer zum 2:0 hinnehmen und den VfB in der Tabelle vorbeiziehen lassen.

Mit der Zwischenrunde planen kann Steaua, das in Molde 2:1 gewann. Nach starker erster Hälfte samt 2:0-Führung schnupperten die Norweger nach Chimas Anschlusstor noch einmal am Punktgewinn - es sollte nicht klappen.

Hüne mit Füßchen: Liverpool verliert bei Anschi - Bobadilla und Farnerud treffen

Die junge B-Formation des FC Liverpool verlor derweil die Tabellenführung in Gruppe A: In Moskau, wo Anschi Machatschkala seine Heimspiele austragen muss, setzte es eine 0:1-Niederlage, weil Anschis ivorischer 2,03-Meter-Sturmhüne Traoré ein feines Füßchen bewies und erst Abwehrmann Coates und dann Ersatzkeeper Jones überlupfte (45.+2). Traumtor!

Anschi ist damit Erster, und Liverpool wird von den Young Boys Bern bedrängt, die auch das Rückspiel gegen Udinese gewannen. Der Ex-Gladbacher Bobadilla, der daheim die Italiener mit einem Dreierpack im Alleingang erledigt hatte, schlug auch im Stadio Friuli zu - per Freistoß zum 1:0 (27.). Dann stand di Natale im Mittelpunkt, der erst die Latte traf, dann kurz vor der Pause einen Foulelfmeter verschoss und kurz nach Wiederanpfiff das 1:1 erzielte. Der einstige Stuttgarter Farnerud und Nuzzolo erhöhten allerdings im Gegenzug schnell wieder auf 3:1, hinten musste Young-Boys-Keeper Wölfli nur noch gegen Fabbrini hinter sich greifen - der 3:2-Sieg war perfekt.

Atletico enttäuscht ohne Falcao

Den ersten Punktverlust kassierte der Titelverteidiger: Atletico Madrid verlor ohne Torjäger Falcao bei Academica Coimbra mit 0:2, ist mit neun Punkten aber fast schon durch - genau wie Viktoria Plzen, das gegen Hapoel Tel Aviv einen lockeren 4:0-Erfolg feierte. Kolar traf doppelt gegen rund 60 Minuten lang dezimierte Israelis.

Ameobi-Brüder retten Newcastle einen Punkt - Cavani nicht zu stoppen

In der Gruppe D verpasste Newcastle durch das 2:2 in Brügge das vorzeitige Weiterkommen. In einem offensiven Schlagabtausch holten die Magpies noch vor der Pause binnen einer Minute einen 0:2-Rückstand auf: Anita packte aus der Distanz den Hammer aus (42.), Shola Ameobi traf auf Vorlage von Bruder Sammy (43.). Die Ameobis, die die geschonten Ba und Cissé vertraten, sorgten immer wieder für Gefahr. Zweiter bleibt Bordeaux nach dem 1:0 gegen Maritimo Funchal.

Sein Startelfeinsatz hat sich gelohnt: Edinson Cavani war am Donnerstag nicht zu stoppen.

Sein Startelfeinsatz hat sich gelohnt: Edinson Cavani war am Donnerstag nicht zu stoppen. Getty Images

Die Gruppe F hatte eine wahre Show zu bieten - die Cavani-Show! Der uruguayische Torjäger des SSC Neapel, der erstmals in der Gruppenphase von Beginn an auflaufen durfte, netzte gegen das zuvor verlustpunktfreie Dnipro Dnipropetrowsk gleich viermal. Doch das war auch nötig, Neapels B-Abwehr war mehrfach nicht auf der Höhe. Endstand: 4:2 nach 1:2, die letzten drei Treffer erzielte Cavani per 15-Minuten-Hattrick. Und weil Solna im Parallelspiel Eindhoven mit 1:0 bezwang, ist Napoli auf einmal Gruppenzweiter.

Der VfB dankt Ibisevic, Gladbach Arango