Leverkusen suchte dringend einen Linksverteidiger, Boenisch hielt sich in Düsseldorf auf, Bayer-Sportdirektor Rudi Völler ebenfalls. Am Sonntag war der vereinslose Pole, der zuletzt bei der Fortuna mittrainiert hatte, Leverkusener, der Wechsel, den kicker online exklusiv vermeldet hatte , perfekt. Ein ganz normaler Vorgang eigentlich - wäre da nicht der Spielplan gewesen, der beide Klubs am Sonntagnachmittag zusammenführte.
Denn: Auch an mindestens einer Teamsitzung - wenn auch nicht an der Abschlussbesprechung - hatte Boenisch bei der Fortuna teilgenommen, prompt wetterte Finanzvorstand Jäger via "Bild": "Das ist ganz mieser Stil von Boenisch. Das lässt tief auf den Charakter blicken. Seit Dienstag bei uns mitzutrainieren und dann ausgerechnet bei dem Klub zu unterschreiben, gegen den wir spielen."
Noten, Statistik, Spielbericht - die Analyse
Pikant ist der Wechsel in jedem Fall, doch auch verwerflich? Die sportlichen Verantwortlichen sehen es wie Boenisch ("Ich kann diese Äußerungen nicht nachvollziehen") ganz anders. "Wir haben mit Sebastian ganz bewusst nicht gesprochen. Das hätte sich aus unserer Sicht einfach nicht gehört", beteuerte Bayer-Trainer Sascha Lewandowski. "Ich glaube nicht, dass Sebastian viel zu erzählen gehabt hätte", sagte Fortunen-Coach Norbert Meier. "Es war ein normaler Vorgang", so Meier, "nichts, was Anlass zu Ärger geben würde."