Als im Sommer der Stuttgarter Kader auf rund 30 Mann angewachsen war, zogen Trainer und Sportvorstand die Notbremse. Einer Handvoll Profis wurde erklärt, sie sollen sich einen neuen Klub suchen. Tobias Werner (ausgeliehen an den 1. FC Nürnberg), Julian Green (ausgeliehen an die SpVgg Greuther Fürth), Jerome Onguené (ausgeliehen an RB Salzburg), Jean Zimmer (ausgeliehen an Fortuna Düsseldorf) und Hans Nunoo Sarpei (ausgeliehen an FK Senica) gelang die Flucht vor der angedrohten Verbannung zum VfB II. Nur Grgic schaffte den Absprung nicht. Der Schweizer fand keinen passenden Abnehmer. Zumal er auch noch gehandicapt war durch eine in der Vorbereitung erlittene Fußverletzung.
Am 1. August bekam Grgic im Testspiel gegen Huddersfield Town einen Schlag auf den Spann. Nichts wirklich erwähnenswertes. Bis der Bluterguss sich zu einem Knochenödem verschlimmerte. Inklusive mehrwöchiger Zwangspause. "Jetzt ist wieder alles in Ordnung", erklärt der Defensivmann gegenüber dem kicker. "Ich bin wieder hundert Prozent im Training, kann alles mitmachen, bin völlig schmerzfrei."
Optimistisch blickt Grgic nach vorne. Froh, dass er am vergangenen Wochenende sogar wieder spielen durfte. Wenn auch nur beim VfB II in der Regionalliga gegen Waldhof Mannheim (3:1). "Ich war jetzt zwei Monate weg und kann nichts anderes machen, als im Training Gas zu geben", erklärt der Schweizer Nationalspieler. "Und ich werde Gas geben, wenn ich eine Chance kriege." Die wiederum habe ihm Hannes Wolf signalisiert. Spieler und Trainer haben miteinander gesprochen. Jetzt heißt es, abzuwarten, "wie es sich entwickelt".
Die Konkurrenz im Zentrum ist groß
Die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld ist groß. Hier kämpfen Santiago Ascacibar, Orel Mangala, Ebenezer Ofori, Dzenis Burnic, Benjamin Pavard und die beiden Langzeitverletzten Christian Gentner (Gesichtsfraktur) und Matthias Zimmermann (Kreuzbandriss) um Einsatzzeiten.
Keine wirklich guten Perspektiven für Grgic. Sollte bis zum Winter sein Platz weiterhin beim VfB II sein, kommt automatisch das Thema Transfer auf den Tisch. "Jeder Spieler denkt in jeder Transferphase über seine Situation nach. Das ist bei mir nicht anderes", gibt der Mittelfeldmann offen zu, der auch an seine Laufbahn in der Schweizer Nationalmannschaft denken muss. "Es ist natürlich keine gute Situation, wenn ich nicht spiele." Aber zumindest kann er wieder spielen.