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Ein Wunderknabe namens Kean - Dzeko hat gelernt

Serie A, 14. Spieltag: Milans Chance - Verfolgerduell am Montag

Ein Wunderknabe namens Kean - Dzeko hat gelernt

Hat die ersten zwei Fußspuren in einer vielversprechenden Profikarriere gesetzt: Moise Kean.

Hat die ersten zwei Fußspuren in einer vielversprechenden Profikarriere gesetzt: Moise Kean. Getty Images

Moise Kean hat die große Bühne betreten und für Aufsehen gesorgt: Der 16-jährige avancierte mit seinem Einsatz am vergangenen Samstag beim 3:0 gegen Pescara nicht nur zum ersten Serie-A-Spieler, der in diesem Jahrtausend geboren ist , sondern schrieb seine Geschichte sofort in der Königsklasse fort. Juve-Coach Massimiliano Allegri wechselte den 16-Jährigen gerade einmal drei Tage nach seinem Auftritt in der italienischen Liga auch in der Champions League ein - beim 3:1-Sieg in Sevilla am Dienstagabend. Zweimal betrat er in der 84. Minute das Feld.

Der in Italien geborene Stürmer mit ivorischen Wurzeln ist somit in der Champions League der erste Spieler, der in den 2000er Jahren geboren wurde. Mit 16 Jahren und 267 Tagen ist Kean zudem der viertjüngste Spieler in der Geschichte der Königsklasse . Diesen Rekord hält Celestine Babayaro aus Anderlecht, der bei seinem Debüt 1994 erst 16 Jahre und 87 Tage jung war.

Kean "spielt auf einem höheren Level"

Warum aber schenkt Turins Trainer Max Allegri dem Talent schon jetzt Einsatzzeit - obwohl doch der Kader der Alten Dame vor Qualität fast platzt? Ganz einfach: Das Alter spielt für den 49-Jährigen keine Rolle. Allegri hat kein Problem, seinen Schützling schon jetzt bei den Profis einzusetzen: "Er hat eine gute Qualität - und nicht nur eine gute Eigenschaft, sondern viele. Er spielt auf einem höheren Level als man es von einem Spieler, der 2000 auf die Welt gekommen ist, erwarten könnte."

Die Zahlen belegen das: Kean, der in Vercelli in der Region Piemont geboren wurde, kam für die italienischen Jugend-Nationalmannschaften U 15, U 16 und U 17 in 21 Spielen zusammen auf insgesamt zehn Treffer. Noch besser ist seine Quote in der Primavera von Juventus. Dort verbuchte der Offensivmann in der letzten Saison 24 Tore in 25 Spielen. Kean selbst hat derweil keine Angst vor den Großen - obwohl zum Beispiel Torwart-Ikone Gianluigi Buffon mit seinen 38 Jahren lockerleicht sein Vater sein könnte: "Für mich ist es normal, gegen Ältere zu spielen. Ich empfinde das nicht als schwierig."

Moise Kean

Gut möglich, dass der 16-Jährige in nächster Zeit auf weitere und längere Einsätze kommt. Vielleicht schon am Sonntag (15 Uhr) beim Gastspiel in Genua. Denn die Alte Dame hat bereits stolze sieben Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Rom und Mailand - außerdem fehlt mit Paulo Dybala (23) ein Eckpfeiler im Juve-Angriff verletzt.

Eines ist aber auch klar: Bis zu einem gestandenen Stammspieler bei einem großen Klub wie Turin ist es für Kean freilich noch ein langer Weg - gerade wegen Konkurrenten wie Gonzalo Higuain oder Mario Mandzukic. Nach 16 Minuten in zwei Pflichtspielen hat die Öffentlichkeit aber einen ersten Funken seines Könnens erhascht.

Dzeko: "Ich musste viel lernen"

Apropos Können: Zum Auftakt des 14. Spieltags der Serie A kann Milan am Samstag (20.45 Uhr) in Empoli schon bei einem Remis vorübergehend an der Roma vorbeiziehen und auf Platz zwei klettern. Die Giallorossi sind nämlich erst am Sonntag (20.45 Uhr) gegen Pescara im Einsatz.

Edin Dzeko (Mitte)

Zum Leistungsträger der Roma avanciert: Edin Dzeko (Mitte). Getty Images

Die Römer, die mit 30 Toren den besten Angriff der Liga stellen, setzen dabei einmal mehr auf den Lauf von Edin Dzeko. Der Bosnier ist nach seinen Stationen beim VfL Wolfsburg (2007 bis 2010) und Manchester City (2011 bis 2015) nach Anlaufschwierigkeiten endlich in der Hauptstadt angekommen und steht in dieser Spielzeit bereits bei zehn Ligatoren. Acht Treffer waren es 2015/16.

Was ist passiert? "Ich habe etwas Zeit benötigt, mich nach meiner Zeit in Deutschland und England an die Liga und den Fußball in Italien zu gewöhnen", so Dzeko im kicker-Interview. "Jetzt weiß ich, wie hier gespielt wird. Hier geht es viel mehr um Taktik, jede Mannschaft denkt erst einmal defensiv. Für einen Stürmer ist es brutal schwer, wenn hinten sieben, acht Gegenspieler stehen. Ich musste viel lernen."

Die Meisterschaft mit der Roma sei für den Nationalspieler natürlich ein Traum, wenngleich es "nicht so einfach ist, wenn ein Konkurrent Juventus Turin heißt. Juve kauft Spieler für 100 Millionen Euro. Da fällt es schwer, denen auf Augenhöhe zu begegnen."

Inter vs. Florenz

Zum Abschluss der Runde steigt am Montag derweil ein vermeintliches Spitzenspiel, das sich auf den zweiten Blick als Duell zweier im Mittelfeld steckenden Klubs entpuppt: Inter erwartet Florenz. Beide Vereine möchten mit einem Dreier irgendwie den Anschluss an die internationalen Ränge halten.

mag

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