Bundesliga

Dardai: "Derzeit sieht alles nach Plan aus"

Berlin: Schulz-Zukunft weiter ungeklärt - Entwarnung bei Kraft

Dardai: "Derzeit sieht alles nach Plan aus"

Zufrieden mit der Vorbereitung: Hertha-Trainer Pal Dardai.

Zufrieden mit der Vorbereitung: Hertha-Trainer Pal Dardai. imago

"Die Bundesliga ist anders als der Pokal", sagt Dardai, im Pokalspiel in Bielefeld (2:0) sei alles "etwas langsamer" zugegangen. "Ich hoffe, dass die Jungs auch unter Bundesliga-Druck gut spielen können." Der mit 39 Jahren jüngste unter den aktuellen Bundesliga-Trainern geht seine erste Bundesliga-Hinrunde als Chefcoach mit dem ihm eigenen Optimismus an. "Wir gehen nicht nach Augsburg, um irgendwie gut zu stehen. Wir wollen gewinnen. Derzeit sieht alles nach Plan aus. Wenn ich meinen Plan nicht durchtrainiert hätte, hätte ich Angst. Aber bis jetzt haben wir den Plan durchgearbeitet."

Der sieht vor, dass Hertha "mehr kontrollierten Fußball spielt und dass wir nicht nur reagieren. Im Pokal haben wir das geschafft. Natürlich müssen wir noch zielstrebiger werden." Nach dem mit Müh und Not erreichten Klassenerhalt in der vergangenen Runde proklamiert der Coach keine vollmundigen Ziele. "Wenn wir dieses Jahr nicht über den Abstieg reden, dann haben wir gut gearbeitet", stellt er klar. Dass viele Experten sein Team auf den Abstiegsrängen einsortieren, lässt ihn kalt. Hinter den ersten Sechs der Liga sei "alles andere Tagesform und eine Menge Glück. 35 Prozent im Fußball sind Glück." Vor der Saison abgegebene Prognosen haben für ihn keinen Wert. "In jedem Jahr gibt es eine Mannschaft, die nicht weiß, dass sie absteigt. Auch in der Winterpause gibt es jedes Jahr eine Mannschaft, die macht eine schöne Weihnachtsfeier und steigt ab – oder zumindest fast."

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In jedem Jahr gibt es eine Mannschaft, die nicht weiß, dass sie absteigt.

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Unterdessen kann der Hertha-Trainer in Augsburg auf seinen Torhüter Nummer 1 bauen. Thomas Kraft, der bei einem Zweikampf mit Vladimir Darida am Mittwoch im Training einen Schlag auf den Fuß erhalten und die Einheit vorzeitig beendet hatte, stieg am Donnerstag wieder ein. Sebastian Langkamp tat das noch nicht. Nach einer in Bielefeld erlittenen Oberschenkelprellung "hat er noch Probleme", so Dardai. Der Coach überlässt dem 27 Jahre alten Innenverteidiger die Entscheidung, ob er am Freitag das Training wieder aufnimmt. Klar ist für Dardai: "Wenn er das Abschlusstraining absolvieren kann, spielt er."

Vorsicht bei Baumjohann

Bei Alexander Baumjohann, der in Bielefeld im Kader fehlte, sieht das etwas anders aus. Bei dem offensiven Mittelfeldakteur lässt Dardai nach dessen zwei Kreuzbandrissen noch Vorsicht walten. "Wir wollen ihn so an die Bundesliga ran führen, dass er nicht im ersten Spiel eine gute Szene macht und wir ihn gleich wieder vom Platz runter tragen müssen. Er ist ein wichtiger Spieler für uns. In dem Moment, in dem er sich sicher und stabil fühlt, kommt er zu mir zu sagt mir das. Dann nehme ich ihn mit."

Liegt Dzsudzsaks Zukunft bei Hertha?

Mitnehmen würde Dardai gerne auch einen weiteren Neuzugang. Dardais erklärter Wunschspieler Balazs Dzsudzsak (28, Dynamo Moskau) ist für Hertha finanziell derzeit nicht zu stemmen. Jüngst weilte der Linksfuß beim türkischen Erstligisten Bursaspor, der Dzsudzsak angeblich den Betrag netto bieten soll, den Hertha ihm brutto offeriert hat. In einem Interview in seiner Heimat ließ der Flügelspieler zuletzt verlauten, dass er lieber nach Berlin zu Pal Dardai ginge. Die Variante, dass Dzsudzsak bis Dezember in Moskau bleibt, seinen Vertrag auslaufen lässt und dann wechselt, erscheint derweil unwahrscheinlich. Am 4. September spielt Ungarn in der EM-Qualifikation zu Hause gegen den Erzrivalen Rumänien, der die Tabelle der Qualifikationsgruppe F anführt (Ungarn liegt drei Punkte dahinter auf Platz drei). Bis dahin – so heißt es aus Ungarn – soll eine Entscheidung gefallen sein, damit Dzsudzsak, der in Moskau in der laufenden Saison der russischen Premier Liga nur auf 45 Minuten Einsatzzeit kam, nicht ohne Matchpraxis in diese Partie geht.

Preetz denkt bei Schulz "in alle Richtungen"

Die Zukunft von Nico Schulz ist auch noch ungeklärt. Der 22-Jährige, an dem 1899 Hoffenheim interessiert ist (der kicker berichtete) und der auch Angebote des SSC Neapel und vom GFC Genau vorliegen haben soll, will gehen. Hertha hatte dem Mittelfeld- und Abwehrspieler (Vertrag bis 2016) eine Verlängerung bis 2018 angeboten, "denkt aber in alle Richtungen" (Manager Michael Preetz). Die Zeichen stehen derzeit auf Verkauf, der auch kurzfristig erfolgen kann.

Andreas Hunzinger/Attila Moncz