Bundesliga

Heidel: "Wir haben Frankfurts Abstieg positiv gespürt"

Mainz-Manager über das Derby, Jairo und Asien

Heidel: "Wir haben Frankfurts Abstieg positiv gespürt"

Auf dem Transfermarkt begegnen wir uns immer öfter", sagt Mainz-Manager Christian Heidel über Eintracht Frankfurt.

Auf dem Transfermarkt begegnen wir uns immer öfter", sagt Mainz-Manager Christian Heidel über Eintracht Frankfurt. picture alliance

Christian Heidel über...

...Verbalattacken vor dem Spiel: "Es hat kein Vorgeplänkel gegeben. Das Spiel ist noch zu früh in der Saison. Beide Mannschaften hatten einen guten Start. Es wäre etwas anderes, wenn das Derby am 27. Spieltag stattfinden würde und viel auf dem Spiel steht."

...den gemeinsamen Rückflug mit Eintracht-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen nach dem "Doppelpass" in München: "Wir haben aufgrund eines Gewitters in München zuerst 45 Minuten warten müssen. Danach nochmals 45 Minuten wegen Unwetterwarnungen in Frankfurt. Wir haben uns also ein ganzes Fußballspiel ausgetauscht. Unter anderem, dass uns anstelle von zwei Unentschieden eine Niederlage im Hinspiel und ein Sieg im Heimspiel lieber wäre."

...das Zuschauer-Interesse im Rhein-Main-Gebiet: "Wir haben es positiv gespürt, als Frankfurt abgestiegen ist. Das Interesse nach Business Seats war dementsprechend größer. Aber genauso haben wir es gespürt als die Eintracht wieder aufgestiegen ist. Dann sind diese Menschen wieder abgewandert."

Es war eine gute Aktion.

Christian Heidel über das von SGE-Fans initiierte Flugzeug-Banner "In Europa kennt euch keine Sau"

...die Nähe beider Städte, die nur 45 Kilometer auseinander liegen: "Das Rhein-Main-Gebiet ist groß genug für zwei Vereine. Ob 30.000 Zuschauer oder 28.000 im Stadion sind, das macht keinen großen Unterschied für uns, dennoch sind wir jedem einzelnen Zuschauer dankbar. Ein volles Stadion mit einer Atmosphäre macht Eindruck auf Sponsoren - wegen der Reichweite."

...die Konkurrenz bei Transfers: "Auf dem Transfermarkt begegnen wir uns immer öfter. Es gibt einen Spieler, der auch schon gespielt hat, bei dem die Eintracht auch angerufen hat. Wir fischen im selben Teich. Da muss man nicht unbedingt schneller, sondern erfolgreicher sein."

...die Fanaktion der Frankfurter, die vor der Partie am 2. Spieltag gegen Hannover (0:0) einen Flieger über die Mainzer Arena fliegen ließen mit einem Banner, auf dem stand: "In Europa kennt euch keine Sau": "Ich fand das gut, wir haben alle darüber gelacht. Es war ein guter Gag. Wenn wir in Mainz keinen Humor hätten, wer dann. Es war eine gute Aktion, hier ist niemand böse."

...Neuzugang Jairo Samperio, der gegen Dortmund beide Tore vorbereitete: "Er hatte zwei blendende Szenen im Spiel gegen Dortmund. Er ist 21, in einem fremden Land, spricht kein Deutsch. Das Spiel hat ihm gut getan. Ich freue mich für ihn, aber genauso für jeden anderen."

Wenn Okazaki in Japan an den Flughafen kommt, müssen sie den absperren.

Christian Heidel

...Angreifer Shinji Okazaki, der momentan die Bundesliga-Torschützenliste anführt: "Er ist der dritterfolgreichste Torschütze Japans. Er kann der beste werden, wie Miroslav Klose oder Gerd Müller in Deutschland. Wenn Okazaki in Japan an den Flughafen kommt, müssen sie den absperren."

...den Markt für die Bundesliga in Asien: "Das Samstagabend-Spiel hat die größte Reichweite. In mehr als 100 Ländern wird es ausgestrahlt. Das Spiel gegen Dortmund war eine gute Möglichkeit, um mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Vor allem in Asien sind wir eine große Nummer - dank Shinji Okazaki."

...den momentanen Stellenwert der Bundesliga in Asien: "Die Bundesliga hat einen riesigen Stellenwert in Asien, da sind wir der Premier League sehr nahe. Die Spieler haben eine große Präsenz. Bei Bayer Leverkusen zum Beispiel ist LG der Trikotsponsor. Die Präsenz soll dabei übertragen werden."

...die finanziellen Verhältnisse im Vergleich zur Konkurrenz: "Bei uns muss die Effizienz viel höher sein, das ist der Druck, den wir haben. Das ist aber der Reiz an der Geschichte, mit wenig Geld viel rauszuholen. Wir müssen immer weniger Fehler machen - und wir machen auch Fehler -, sonst haben wir gar keine Chance."

...Investoren aus dem Ausland: "Bei Paris St. Germain kommen Menschen aus Katar, die wollen entscheiden. Oftmals, zum Glück, haben sie keinen blassen Schimmer vom Fußball. Wenn jemand eine halbe Milliarde investiert, dann will der völlig zu Recht entscheiden. In England weiß man oft nicht, wem der Klub gerade gehört. Die Bundesliga ist die am besten funktionierende Liga der Welt. Das hat alles damit zu tun: Hier macht es Spaß, hier sind die Stadien gut, und auch der Wettbewerb ist einigermaßen gut. Aber da kann ich Bayern München keinen Vorwurf machen. Bayern macht das einfach gut."

Georg Holzner