Bundesliga

Ulreich: "Können in jedem Spiel ein Tor machen"

Stuttgart: Keeper ein Mann für die Nationalelf?

Ulreich: "Können in jedem Spiel ein Tor machen"

Nennt keine Zahl, will aber deutlich weniger als die 62 Gegentore wie in der Vorsaison kassieren: Stuttgarts Keeper Sven Ullreich.

Nennt keine Zahl, will aber deutlich weniger als die 62 Gegentore wie in der Vorsaison kassieren: Stuttgarts Keeper Sven Ullreich. imago

Aus dem Trainingslager des VfB Stuttgart in Mayrhofen-Hippach berichtet Martin Messerer

Wenn nun Stuttgarts Torwarttrainer Andreas Menger im Rückblick sagt: "Wir haben mit Sven Ulreich einen richtig starken Torwart. Er hat in den letzten vier Jahren eine tolle Entwicklung genommen", dann beißt sich das mit den vielen Gegentoren keineswegs.

Denn der Schlussmann war mit einem Schnitt von 2,84 notenbester Stuttgarter. Nur Kollege Torsten Kirschbaum kam in seinen drei Einsätzen, als er den verletzten Ulreich vertrat, auf nahezu identische 2,83. Ulreich aber wurde im Abstiegskampf zum absoluten Rückhalt.

Ähnliches wie diese Nervenspiele will der Keeper, der am Sonntag seinen 26. Geburtstag feiert, nicht mehr erleben. Er weigert sich zwar, eine Höchstzahl an Gegentoren zu nennen, weiß aber, dass dies "ein Thema ist für jeden, ob Sturmspitze oder Torwart". Sein Credo: Wenn man weniger Gegentore bekommt, reichen oftmals schon ein, zwei eigene Treffer, um zu gewinnen, also müssten alle besser gegen den Ball spielen und darauf achten, dass dem Gegner kein Treffer gelingt. Dann würde es auch leichter, Spiele zu gewinnen, denn "diese Qualität haben wir im Kader, dass wir in jedem Spiel ein Tor machen können", sagt Ulreich.

Menger zählt seinen Schützling zu den "vier, fünf, sechs besten der Bundesliga". Manuel Neuer nehme in dieser Reihenfolge natürlich die Ausnahmestellung ein. Völlig zu Recht. Ulreich: "Manu spielt sein ganz eigenes Torwartspiel, das gibt es auf der ganzen Welt kein zweites Mal." Doch dahinter sieht Menger die Nummer 1 des VfB auf Augenhöhe mit den Konkurrenten. "Wir sind gesegnet mit vielen guten Torhütern in diesem Land", sagt Menger.

Menger sieht Ulreich im "Fokus der Nationalmannschaft

Als Armin Veh 2011 nach Frankfurt ging, wechselte der Torwarttrainer zum VfB; nun arbeiten sie wieder zusammen, wie schon 1996 in Fürth, als Menger der Torhüter und Veh der Trainer war. Unter Veh debütierte der einst 19-jährige Ulreich in der Bundesliga, wurde nach zehn Spielen aber wieder rausgenommen und durfte nur noch am letzten Spieltag als Dank für sein Verhalten als Reservist nochmal ran. "Nicht schön" sei das damals gewesen, dass er nicht drinbleiben durfte, aber durch das Herausnehmen habe er wieder etwas gelernt, habe noch mehr an sich gearbeitet.

Stimmt: Damals war er zwar auch 1,92 Meter groß, aber seinen Körper hat er sichtbar gestählt. Dazu die Erfahrung von 148 Bundesligaspielen. Das erklärt die Einschätzung von Andreas Menger: "Sven ist einer der Torhüter, der im Fokus der Nationalmannschaft ist."