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Fotostrecke zum Wirken des Kopfballungeheuers
Dreimaliger deutscher Meister, Europapokalsieger, Europameister, Vize-Weltmeister. Schon als Spieler pflasterten Erfolge den Weg von Horst Hrubesch. Der Karriere-Spätstarter holte zu einer eindrucksvollen Torquote in der Bundesliga aus, Stichwort "Bananenflanke" und "Kopfballungeheuer". Der gelernte Dachdecker und passionierte Angler blieb stets geerdet, seine Werte trug er auch als erfolgreicher Nachwuchscoach und Bundestrainer der Frauen beim DFB weiter. Nun wird Hrubesch für sein herausragendes Wirken um den Sport mit dem Walther-Bensemann-Preis geehrt. imago
Der am 17. April 1951 in Hamm geborene Horst Hrubesch war ein Karriere-Spätstarter. Zunächst spielte er als Amateur für den FC Pelkum, Germania Hamm, Hammer SpVgg und den SC Westtünnen, ehe es für den 24-Jährigen 1975 direkt in die Bundesliga zu Rot-Weiss Essen ging. Angeführt wurde das Team damals von Kapitän Willi "Ente" Lippens (li.), Hrubesch ist auf diesem Bild als Vierter von links zu sehen. imago
Hrubesch startete im Oberhaus sofort durch. In seiner Premierensaison 1975/76 erzielte er in 22 Partien nicht weniger als 18 Treffer. Hier jubelt er mit Manfred Burgsmüller (#8) und hinterlässt einen enttäuschten Bayern-Keeper Sepp Maier. imago
Hrubesch hatte in seiner Amateurzeit als Dachdecker gearbeitet. Die Dächer bestieg er fortan nicht mehr, dafür kletterte er die Karriereleiter hoch. Zunächst über Umwege ... imago
... denn trotz seiner 20 Tore in 26 Spielen konnte der hochgewachsene und bald wegen seiner Kopfballstärke gefürchtete Angreifer den Abstieg der Essener in die 2. Bundesliga nicht verhindern. imago
In der 2. Bundesliga - damals noch in Nord- und Südstaffel unterteilt - war der wuchtige Mittelstürmer kaum zu bremsen. Das "Kopfballungeheuer" wurde mit 41 Toren Torschützenkönig, Rot-Weiss wurde Zweiter, verpasste aber in der Relegation gegen den Süd-Zweiten 1. FC Nürnberg den Wiederaufstieg. imago
Von der Hafenstraße zog es den begehrten Goalgetter zum Hamburger SV. Hier begegnet Hrubesch dem nicht weniger kompakten Lauterer Hans-Peter Briegel. imago
Beim HSV spielte Hrubesch fortan mit dem englischen Ass Kevin Keegan zusammen. "Mighty Mouse" war damals einer der ersten Weltstars, die den Weg in die Bundesliga fanden. imago
Beim HSV verbesserte er sich an der Seite von Größen wie beispielsweise Felix Magath auch fußballerisch. Sein Markenzeichen aber blieben Kopfballtore - oft vorbereitet von Manfred Kaltz (l.), nach dessen Bananenflanken Hrubesch in unnachahmlicher Art und Weise per Kopf zur Stelle war. imago
Abstand von der Bundesliga-Bühne fand Hrubesch beim Angeln, das er bereits seit seiner Kindheit betrieb. imago
Im April 1980 feierte Hrubesch sein Debüt in der Nationalelf. In den Kader für die EM in Italien im selben Jahr rückte er aber nur auf, weil sich der etatmäßige Mittelstürmer Klaus Fischer verletzt hatte. Eine gute Entscheidung: Die DFB-Auswahl erreichte das Finale gegen Belgien - und Hrubesch erzielte in Rom die Führung für Deutschland. imago
Nach Belgiens Ausgleich durch René Vandereycken avancierte Hrubesch kurz vor Schluss zum Matchwinner - natürlich per Kopf. Karl-Heinz Rummenigge hatte einen Eckball auf den Schädel des Blondschopfs serviert. imago
Ein Bild, das sich Hrubesch hinterher sicherlich gerne betrachtet hat: Die Anzeigetafel im Olimpico zeigt in aller Kürze die entscheidenden statistischen Werte des EM-Endspiels. imago
Auch beim nächsten großen Turnier, der WM in Spanien, war Hrubesch dabei. Legendär im Halbfinale gegen Frankreich, bei dem Hrubesch Seite an Seite mit Klaus Fischer stürmte, der das DFB-Team in der Verlängerung auf Vorlage des Hamburgers mit seinem Fallrückzieher zum 3:3 ins Elfmeterschießen rettete. In diesem erzielte Hrubesch vom Punkt das entscheidende 5:4. imago
Mit 27 Treffern wurde Hrubesch in der Saison 1981/82 Torschützenkönig. Sein Doppelpack beim FC Bayern am 29. Spieltag zum 4:3 war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Meisterschaft. imago
Auch in der Folgesaison 1982/83 traf Hrubesch zuverlässig, steuerte 18 Tore zur Verteidigung des Titels bei. Es sollte ein erfolgreiches Jahr für den HSV werden, der auch noch den Europapokal der Landesmeister gegen Juventus Turin holte (1:0, Torschütze Magath). Hrubesch verabschiedete sich aus der Bundesliga Richtung Standard Lüttich, kehrte nach zwei Jahren noch einmal zurück, beendete aber verletzungsbedingt 1986 seine Karriere nach 17 Partien für den BVB. imago
In seiner aktiven Laufbahn hatte Hrubesch in 224 Spielen 136 Tore erzielt und hat damit nach Gerd Müller (427/365) die zweitbeste Quote. Der gebürtige Hammer schlug nun die Trainerkarriere ein und coachte ab 1986 für zwei Jahre seinen ehemaligen Verein Rot-Weiss Essen. imago
Nach diversen Stationen im In- und Ausland heuerte er beim DFB an. Als Assistent von Erich Ribbeck war er 2000 beim wenig rühmlichen Vorrunden-EM-Aus der Nationalelf dabei, ehe er sich der Nachwuchsarbeit verschrieb. imago
Mit Erfolg: Hrubesch holte mit der deutschen U 19 am 26. Juli 2008 bei der Europameisterschaft den Titel durch ein 3:1 im Finale gegen Italien. imago
Als Interimstrainer betreute er auch die U 21 bei der Europameisterschaft im Sommer 2009. Mit dieser Mannschaft wurde er nach einem 4:0-Finalsieg über England Europameister. imago
2016 zeigte sich Hrubesch für die Fußball-Auswahl bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro verantwortlich. Das deutsche Team zog bis ins Endspiel ein, musste sich im legendären Maracana, dem Ort, an dem Deutschland zwei Jahre zuvor Weltmeister geworden war, Brasilien mit 4:5 i.E. geschlagen geben. imago
Nach Olympia hatte sich Hrubesch eigentlich in den Ruhestand verabschiedet. Eigentlich. Denn im März 2018 ereilte ihn ein Hilferuf des DFB: Nach der Entlassung von Bundestrainerin Steffi Jones übernahm der passionierte Angler interimsweise die Frauen-Nationalmannschaft - und führte diese als Sieger der Qualifikationsgruppe 5 zur Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich. imago
Für seine prägende Rolle im und seine herausragenden Verdienste um den deutschen Fußball wird Hrubesch am 26. Oktober 2018 in Nürnberg mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet. imago