U 21

Slowakei-Trainer Hapal beschimpft deutsche U 21: "Eine Schande"

Slowakischer Trainer fordert Konsequenzen

Hapal beschimpft deutsche U 21: "Eine Schande"

Erst intensiv, dann körperlos: Antonio Barecca und Jeremy Toljan (v.li.).

Erst intensiv, dann körperlos: Antonio Barecca und Jeremy Toljan (v.li.). imago

"Ich bin unglaublich enttäuscht. Was die Deutschen und Italiener gezeigt haben, war eine Schande", redete sich Hapal im slowakischen EM-Quartier in Lublin kurz vor Mitternacht bei einer Pressekonferenz in Rage: "Es ist kein Fair Play, auf ein 0:1 zu spielen. So etwas gehört nicht zum Fußball."

Was war passiert? Die Slowaken müssen die Heimreise antreten, weil ihnen Deutschland durch die knappe Niederlage gegen Gruppensieger Italien den Halbfinal-Platz des besten Zweitplatzierten der drei Gruppen noch entrissen hatte. Ein Tor in der Schlussphase und die Slowaken wären in der Runde der letzten Vier gewesen. Nun sind neben England und Spanien Italien und Deutschland vertreten.

Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Dass man versucht, sicher zu spielen, ist glaube ich in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal.

DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch

"Jemand sollte etwas unternehmen, auch wenn es ein so großes Land wie Deutschland betrifft. Ich würde mich freuen, wenn England und Spanien ins Finale kämen", meinte der 47-Jährige, der von 1992 bis 1995 86 Bundesliga-Spiele für Bayer Leverkusen bestritten hatte. In den slowakischen Medien fand das Ergebnis auch seinen entsprechenden Widerhall. "Das war schreckliches Theater, eine Fußball-Parodie", schrieb die Boulevardzeitung Novy Cas aus Bratislava in ihrer Online-Ausgabe. Die Zeitung Plus Jeden Den schrieb von der "Großen Fußball-Schande. Deutschland und Italien haben die Slowakei aus dem Turnier geworfen".

Hrubesch beschwichtigt

Allerdings hatten sich die Azzurrini und der deutsche Nachwuchs lange einen intensiven Fight geliefert, bei dem vor allem die Italiener Chancen auf ein weiteres Tor hatten. Erst in den Schlussminuten waren beide Teams auf Sicherheit, sprich Ergebnisverwaltung bedacht. "Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Dass man versucht, sicher zu spielen, ist glaube ich in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal", entgegnete DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch entsprechenden Fragen nach Spielende.

nik/sid

Bilder zur Partie Italien - Deutschland