U 21

Kuntz: "Wir haben es mit einem blauen Auge geschafft"

Hrubesch kritisch trotz Halbfinal-Einzug

Kuntz: "Wir haben es mit einem blauen Auge geschafft"

Ganz zufrieden war er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht: U-21-Coach Stefan Kuntz.

Ganz zufrieden war er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht: U-21-Coach Stefan Kuntz. imago

Aus Krakau berichten Michael Pfeifer und Carsten Schröter

Die Gefühlslage des DFB-Coaches war trotz des Halbfinaleinzugs gespalten. "Darüber freue ich mich natürlich und habe der Mannschaft deswegen auch gratuliert. Sie steht unter den besten vier Mannschaften Europas in dieser Altersklasse. Wir müssen uns bei diesem Turnier nicht nur taktisch und technisch, sondern auch mental beweisen. Das haben wir mit einem blauen Auge geschafft", erklärte Kuntz.

U-21-Europameisterschaft - Vorrunde, 3. Spieltag
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U-21-Europameisterschaft - Tabelle - Gruppe C
Pl. Verein Punkte
1
Italien Italien
6
2
Deutschland Deutschland
6
3
Dänemark Dänemark
3
Trainersteckbrief Kuntz
Kuntz

Kuntz Stefan

Die Enttäuschung über die Niederlage, die durch das erste Turniergegentor besiegelt wurde, dominierte zunächst bei den Spielern. "Wir haben verloren, das schlägt aufs Gemüt, wir sind unzufrieden, aber in einer Stunde können wir uns auch darüber freuen, dass wir im Halbfinale sind", erklärte Niklas Stark, "wir sind unter den besten Vier und schauen jetzt nach vorne. Gegen England werden wir wieder ein anderes Gesicht zeigen."

Philipp: "Wir hatten nicht unseren besten Tag"

Spielbericht

Während die Italiener ihren Erfolg, den sie unbedingt zum Weiterkommen benötigten, auf dem Feld frenetisch feierten, schlichen die DFB-Junioren größtenteils mit hängenden Schultern vom Rasen, klatschten untereinander und mit dem Staff nur halbherzig ab. "Das ist erst einmal normal, wenn man verloren hat", sagte Maximilian Philipp. "Wir hatten nicht unseren besten Tag. Aber die letzten beiden Spiele haben unsere Qualitäten gezeigt. Die müssen wir am Dienstag gegen England abrufen", blickte der eingewechselte Offensivmann bereits voraus.

"Das war nicht das, was wir spielen wollten, aber das Wichtigste ist: Wir sind im Halbfinale", bilanzierte DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch, "wir haben ganz ordentlich angefangen, aber warum wir dann den Faden verloren haben, ist mir auch noch nicht klar. In der zweiten Hälfte haben wir uns sehr schwer getan. Da waren wir gedanklich oft zu spät. Im nächsten Spiel werden sie wieder zeigen, dass sie eine ganz andere Mannschaft sind."

Kuntz zeigt sich kritisch

Bis dahin steht noch "eine Analyse an, warum wir einen Knick in unserem Spiel hatten", erklärte Kuntz: "Wir haben nur 30 Minuten annähernd gezeigt, was wir spielen können, unsere offensive Kreativität kam nicht so zum Tragen", ergänzte er kritisch, um mit einem positiven Aspekt die Vorbereitung auf Gegner England anzugehen, gegen den er beim deutschen EM-Titel 1996 im Halbfinale zum 1:1 in der regulären Spielzeit und auch im erfolgreichen Elfmeterschießen getroffen hatte: "Diese Erfahrung in so einem Spiel mit diesem Ausgang ist für die Jungs unbezahlbar."

Bilder zur Partie Italien - Deutschland