U 21

Volland: "In Tschechien wollen wir das Maximum"

U 21: Wächst eine neue "goldene Generation" heran?

Volland: "In Tschechien wollen wir das Maximum"

Locker, gelöst - und angriffslustig: U-21-Nationalcoach Horst Hrubesch (2. v. li.) nach der geschafften EM-Qualifikation.

Locker, gelöst - und angriffslustig: U-21-Nationalcoach Horst Hrubesch (2. v. li.) nach der geschafften EM-Qualifikation. Getty Images

"Ich fahre nicht nach Tschechien, um dort nur teilzunehmen. Diese Mannschaft hat das Format für den Titel", sagte DFB-Coach Horst Hrubesch nach dem eingetüteten Ticket für die EURO 2015 ungewohnt forsch. Doch die Zielsetzung Hrubesch, der im Jahr 2009 die deutsche U 21 letztmals zum Titel geführt hatte, ist durchaus realistisch. Denn seit zehn Pflichtspielen in Folge ist die deutsche U 21 nun ungeschlagen, zuletzt gab es in vier Spielen 15:0 Tore.

Die letzte Niederlage setzte es am 4. März dieses Jahres gegen Spanien (0:2). Die Iberer, die die letzten beiden Turniere für sich entscheiden konnten, werden in Tschechien allerdings fehlen. Das 1:2 gegen Serbien - die erste Niederlage nach zuvor 35 ungeschlagenen EM-Quali-Spielen am Stück (!) - bedeutete das Aus für den Titelverteidiger. Dieses Schicksal teilt Spanien gemeinsam mit anderen im Nachwuchsbereich traditionell starken Nationen wie den Niederlanden oder dem aktuellen U-20-Weltmeister Frankreich.

Das Fehlen einiger namhafter Konkurrenten sieht Hrubesch aber nicht nur als Vorteil. "Egal gegen wen wir spielen müssen bei der EM - die tun alle weh, ob das Serbien oder Tschechien ist. Da wird keiner leicht sein", so der 63-Jährige. Der Blick richtet sich nun auf den 6. November, wenn in Prag die Gruppenauslosung stattfinden wird. Den möglichen Gegnern, neben Gastgeber Tschechien und Deutschland qualifizierten sich noch Rekordsieger Italien, England, Portugal, Dänemark, Schweden und Serbien für das Turnier, sieht Hrubesch gelassen entgegen: "Ich habe nichts gegen eine starke Gruppe, dann sind ja schon zwei gute Gegner weg, wenn wir weiterkommen."

Volland will das "Maximum", Leitner ein "Feuerwerk"

Leonardo Bittencourt und Kevin Volland

Machten die EM-Teilnahme endgültig perfekt und peilen mit der U 21 nun den Titel an: Leonardo Bittencourt und Kapitän Kevin Volland. Getty Images

Auch die Spieler selbst sehen der EM 2015 selbstbewusst und voller Vorfreude entgegen. "Wir sind alles gute Kicker, daher wollen wir in Tschechien das Maximum", sagte Kapitän Kevin Volland und Stuttgarts Moritz Leitner kündigte für Tschechien gar ein "Feuerwerk" an.

Immerhin kann die jetzige Generation in die Fußstapfen der "Klasse von 2009" treten. Beim letzten Triumph in Schweden standen mit Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil gleich sechs Weltmeister von 2014 in der Startelf beim 4:0-Endspielsieg über England. Hrubesch jedenfalls ist sich sicher, dass erneut eine "goldene Generation" unter seinen Händen heranwächst. "Und diesmal ist der Kader sogar noch breiter. Damals waren es 20, 22 Spieler, jetzt habe ich 35 bis 40, aus denen ich wählen kann", verwies er auf die größere Auswahl als vor fünf Jahren.

Zumal er im kommenden Jahr auch auf weltmeisterliche Verstärkung hoffen kann. Denn im Sommer 2015 steht für die A-Nationalmannschaft kein großes Turnier an, Mario Götze, Julian Draxler oder Shkodran Mustafi könnten alle noch für die U 21 spielen. "Im Juni ist keine EM und keine WM bei der A-Mannschaft. Wir werden sehen, was passiert", hofft Hrubesch auf die eine oder andere Nominierung von oben.