Ein rustikaler Zweikampf gegen Kevin-Price Boateng, Schiedsrichter Markus Schmidt blieb gar keine andere Wahl: Gelb für Josuha Guilavogui, die fünfte Verwarnung für den Wolfsburger Balleroberer. Was angesichts des noch immer verletzten Ignacio Camacho, bei dem Probleme bei der Wundheilung an seinem operierten Sprunggelenk auftraten, einen kleinen Notstand entstehen lässt. Die beiden VfL-Sechser fehlen, VfL-Trainer Martin Schmidt ahnt angesichts der Gelbsperre von Guilavogui: "Das wird ein Ausfall sein, der nicht leicht zu kompensieren ist."
Also muss der Schweizer tüfteln. Naheliegend wäre, Maximilian Arnold, bislang als Achter im Einsatz, eine Position tiefer spielen zu lassen. Yannick Gerhardt dürfte dann der erste Kandidat für die Rolle des Nebenmannes sein. "Deswegen", erklärt Schmidt, "habe ich ihm noch Minuten gegeben." Gerhardt, gegen Frankfurt wie schon in Dortmund (0:0) nur auf der Bank, kam in der zweiten Hälfte für den völlig indisponierten Linksverteidiger William. Auch Elvis Rexhbecaj, die Überraschung aus dem eigenen Nachwuchs, darf sich zunehmend Hoffnungen machen, zumindest in den Kader zu rutschen. "Elvis ist immer ein Kandidat. Er ist nah dran, er ist ein Spieler, der diese Rolle in Zukunft spielen kann."
Keine Erwähnung findet hingegen Riechedly Bazoer. Der Niederländer, vor einem Jahr für zwölf Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtet, spielte unter Schmidt zuletzt überhaupt keine Rolle mehr, saß nur noch auf der Tribüne. Der VfL wäre bereit, den 21-Jährigen abzugeben. Der jedoch, so der bisherige Stand, wolle sich in Wolfsburg durchsetzen. Das Spiel am Sonntag in Hannover wird ihm zeigen, wie nah dran er am Kader ist.