Bundesliga

Königstransfer Drmic versauert auf der Bank

Schlechte Karten im Gladbacher Angriff

Königstransfer Drmic versauert auf der Bank

Teurer Bankdrücker: Josip Drmic kommt auch unter Andre Schubert in Gladbach kaum zum Zug.

Teurer Bankdrücker: Josip Drmic kommt auch unter Andre Schubert in Gladbach kaum zum Zug. imago

17 Tore erzielte der Schweizer in der Saison 2013/14 für den taumelnden 1. FC Nürnberg. Doch in Leverkusen kam Drmic nicht auf die Beine, wurde meist nur als Joker benötigt, am Ende hatte Trainer Roger Schmidt keine Verwendung mehr für den Stürmer. Der Wechsel nach Mönchengladbach sollte Besserung bringen. Schließlich zahlten die Borussen satte zehn Millionen für den Königstransfer des Sommers.

Die Zwischenbilanz fällt indes ernüchternd aus. Nur zwei Mal gehörte der Schweizer Nationalspieler zur Startelf, wurde drei Mal eingewechselt. Der Ertrag: null Tore, null Assists. "Ich glaub', es geht schon wieder los", sang Roland Kaiser in den 80er Jahre; dieser Refrain passt auch zur Situation des vermeintlichen Klasse-Stürmers.

Dass er das Toreschießen noch nicht verlernt hat, zeigte Drmic übrigens Anfang September, als er sein Nationalteam in der Begegnung mit Slowenien vor einem Rückschlag bewahrte. 0:2 lagen die Eidgenossen zunächst zurück, doch der eingewechselte Drmic traf zweimal, am Ende siegten die Schweizer mit 3:2. "Schön zu sehen, dass er Selbstvertrauen tanken konnte", freute sich Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, "davon werden wir profitieren."

Doch weder bei Lucien Favre noch jetzt bei Andre Schubert schaffte es Drmic, sich nachdrücklich für die Startelf zu empfehlen. Im Gegenteil: Schubert setzt in der vorderen Reihe auf den unantastbaren Raffael sowie Lars Stindl, der immer stärker wird. Keine Chance also zunächst mal für Drmic, Punkte zu sammeln; es sei denn als Joker. Dann könnte er mit seinem Zug zum Tor und seinen unbestreitbaren Qualitäten im Abschluss auf sich aufmerksam machen.

Auch Sommer bei der "Nati"

Oder etwa in dieser Woche: Drmic gehört nach wie vor zum Schweizer Aufgebot für die EM-Qualifikation. Das Team von Nationaltrainer Vladimir Petkovic tritt gegen San Marino (Freitag, 9. Oktober, 20.45 Uhr) und in Estland (Montag, 12. Oktober, 20.45 Uhr) an. Mit zum Aufgebot gehört neben Drmic und Granit Xhaka auch Torhüter Yann Sommer, der nach seinem Nasenbeinbruch ebenfalls zur Nati reiste, aber sicher nicht zum Einsatz kommen wird.

Oliver Bitter

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