Für Coach Lucien Favre freilich auch Anlass genug, direkt den mahnenden Zeigefinger zu heben: "Zürich gewinnt gegen Villareal und verliert in Limassol. Das sagt alles über die Ausgeglichenheit dieser Gruppe aus. Deshalb sind auch wir noch nicht durch!"
Die "sehr gute Ausgangsposition", von der Sportdirektor Max Eberl und Abwehr-Ass Tony Jantschke unisono sprechen, will dennoch niemand leugnen. Mit dem Auswärtsspiel in Villareal (27. November) und der Heimpartie gegen Zürich (11. Dezember) hat Borussia nun gleich zwei "Matchbälle" vor Augen.
Viel näher liegt allerdings etwas anderes, wie der erfolgreiche Joker Patrick Herrmann betont: "Uns bleibt nicht viel Zeit, uns zu freuen. Wir müssen den Sieg schnell abhaken und uns auf die schwere Aufgabe konzentrieren, die uns am Sonntag in Dortmund erwartet."
Eberl: "Ich hätte nichts dagegen, wenn es 19, 20 oder 21 Spiele werden"
Satt oder selbstgefällig, das machen alle Aussagen deutlich, will in Gladbach tunlichst niemand werden. Trotz der Serie von nun 18 Pflichtspielen ohne Niederlage, womit die Truppe von Lucien Favre jetzt den alleinigen Vereinsrekord innehat. "Eine schöner Randaspekt", formuliert etwa Jantschke, "aber mich persönlich interessiert das ehrlich gesagt nicht." Max Eberl ergänzt: "Ich hätte nichts dagegen, wenn es 19, 20 oder 21 Spiele werden." Und auch Favre macht aus seinen Ambitionen keinen Hehl: "Der Rekord ist schön für den Verein. Aber wir wollen noch viel weiter."
Denn auch wenn es bei der Borussia tunlichst niemand in den Mund nimmt: Der Heißhunger auf eine Champions-League-Teilnahme ist geweckt. Und das völlig zu Recht angesichts der nachgewiesenen Klasse und Konstanz. Und der nächste wichtige Schritt auf dem Weg Richtung Königsklasse soll bereits am Sonntag folgen.
Thiemo Müller