Wie ein Verlierer sah Bonns Coach Zillken nach dem Spiel gegen Oberhausen nicht aus. Auch wenn sein BSC das Auswärtsspiel kurz zuvor mit 1:5 verloren hatte, gab er sich nicht nur äußerlich selbstbewusst, er fand auch lobende Worte für seine Spieler. "Halten Sie mich nicht für bekloppt, aber ich glaube, dass wir die erste halbe Stunde als Aufsteiger ein richtig gutes Spiel gemacht haben", sagte der 49-Jährige. "Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, in dieser Liga mitzuspielen." Mehrfach hatte sich Bonn in der Anfangsphase tatsächlich die Chance zur Führung geboten, doch Oberhausens Torhüter Robin Udegbe sowie Dominik Reinert vereitelten die dicksten Chancen und klärten zweimal knapp vor der Linie. "Dann kassieren wir natürlich ein Tor, was wir einfach nicht kassieren dürfen", sagte Zillken mit Blick auf den ersten Gegentreffer. Oberhausens Simon Engelmann hatte einen Konter der Hausherren abgeschlossen.
Zwar kam der Aufsteiger noch einmal zurück, glich zwischenzeitlich aus, doch zwei weitere Treffer von Engelmann sorgten noch vor der Pause für den 1:3-Rückstand aus Bonner Sicht. Ein Ergebnis, mit dem es "dann natürlich schwer wird", so Zillken. Trotzdem hatte sich sein Team vorgenommen, "in den ersten fünfzehn, zwanzig Minuten den Anschlusstreffer zu machen". Der SC vergab jedoch wieder zwei gute Möglichkeiten, ehe Oberhausen den 5:1-Sieg durch Kai Nakowitsch (64.) und Arnold Budimbu (80.) herausschoss. Entmutigen lassen wollte sich Zillken von diesem Ergebnis trotzdem nicht. "Wer es immer noch nicht weiß: Wir spielen gegen den Abstieg", sagte er, trotz des aktuell beruhigenden 8. Tabellenrangs. Selbstbewusst erklärte er deshalb: "Wir können das." Gefordert ist sein Team als nächstes am Dienstagabend (19.30 Uhr). Dann steht in der ersten Runde des Mittelrheinpokals das Gastspiel beim Landesligisten Düren-Niederau an.
Trainersteckbrief Zillken
Bonner SC - Vereinsdaten
Gründungsdatum
18.06.1965
Vereinsfarben
Blau-Weiß-Rot
Klub distanziert sich von Randalierern und gesteht Fehler ein
Der Bonner Sportpark Nord steht nach einigen Vorfällen in den vergangenen drei Heimspielen im Fokus. imago
Abseits des Sportlichen beschäftigen den BSC derweil einige Vorfälle auf den Rängen. Beim Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln (2:3) hatten über 100 Anhänger aus der Domstadt das Feld gestürmt und konnten daran auch nicht vom Bonner Sicherheitsdienst gehindert werden. "Ja, da haben wir Fehler gemacht und dazu gelernt", hält der Klub in einer Stellungnahme fest, kündigt aber gleichzeitig an, gegen Randalierer hart und mit Stadionverboten vorzugehen. Der Klub steht ohnehin unter Druck. Denn auch in den zwei darauffolgenden Heimspielen gegen Dortmund II (2:2) und Wattenscheid (2:3) kam es zu Auseinandersetzungen und Pöbeleien. Beim Duell mit dem BVB wurde sogar ein Ordner von einem umstürzenden Zaun im Gesicht verletzt. "Wir wollen Stimmung und Atmosphäre im Stadion, Emotionen gehören zum Fußball", erklärte der Verein. "Gewalt und Randale nicht."
