"Dirk Kunert hat eine hohe Motivation, mit jungen Talenten zu arbeiten", freut sich Bernhard Peters (HSV-Direktor Sport) auf der Vereinswebsite über den neuen Mann an der Seitenlinie. "Mir gefällt die Herangehensweise, die Willensstärke und die Bissigkeit, wie er an der Mentalität der Jungs arbeiten will, was Siegeswillen und Leistungsbereitschaft angeht. Er ist ein emotionaler Trainer und wird sich gut mit Soner Uysal ergänzen."
In Hamburg soll Kunert an einem neuen Konzept der Regionalligamannschaft basteln, die in den kommenden Jahren als U 21 an den Start gehen und als solche vermehrt auf Spieler aus der eigenen U 19 zurückgreifen möchte. Dadurch erhofft sich der Verein die Durchlässigkeit aus dem Nachwuchsbereich zu den Profis zu erhöhen.
Assistiert wird Kunert bei der Umsetzung des Konzeptes von Soner Uysal, der die zweite Mannschaft des HSV in der vergangenen Saison als Cheftrainer auf Platz 14 der Regionalliga Nord geführt hatte und nun den Posten als Co-Trainer übernimmt. Zu seiner schon vorher bekannte Zurückstufung hatte Uysal bereits Anfang Mai gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" verlauten lassen, dass es ihm "egal" sei, ober er nun "Trainer oder Co-Trainer" sei, da es ihm nicht so wichtig wäre "im Vordergrund zu stehen."
Kunert als Titelsammler im Nachwuchsbereich
Mit Kunert gewinnt der HSV jedenfalls einen Mann als Trainer, der schon viel Erfahrung im Jugendbereich sammeln konnte. Der 48-Jährige arbeitete von 2000 bis 2009 beim Bundesligisten Hertha BSC als Cheftrainer der U17 und der U19. Mit den Berlinern wurde er zweimal deutscher Meister, sechsmal nordostdeutscher Meister und sechsmal Landespokalsieger. Danach war er als Co-Trainer bei Ankaraspor, bei der U-20-Mannschaft des DFB sowie als Begleiter ausgeliehener Spieler bei Bayer Leverkusen aktiv. Bei seiner anschließenden Station, dem VfL Wolfsburg, holte er mit der U-19-Mannschaft 2013 die deutsche Meisterschaft und 2014 den Landesmeisterpokal. Danach arbeitete er als Partner einer Spielerberatungsgesellschaft und kehrt nun wieder ins Trainergeschäft zurück, wo er am 22. Juni erstmals seine neue Mannschaft trainieren wird.