Regionalliga

Oberhausens Weigelt: "Wir ha­ben uns gefunden"

RWO-Sportchef Kontny hat genug vom Gerede über Krisen und Chancen

Oberhausens Weigelt: "Wir ha­ben uns gefunden"

Will mit RWO den Druck hochhalten: Kapitän Benjamin Weigelt.

Will mit RWO den Druck hochhalten: Kapitän Benjamin Weigelt. imago

Vor knapp vier Wochen gab es eine Wutrede des Aufsichtsratsvor­sitzenden, wütende Pfif­fe enttäuschter Fans und es herrschte nur eine Meinung vor: "Diese Saison können wir auch schon wieder in die Tonne klop­pen." Vier Spiele später hat RWO zehn Punkte geholt, liegt nur noch vier Zähler hinter Platz eins, freut sich auf zwei Heimspiele in Folge (Rödinghausen und Verl) sowie das Jahresabschlussmatch in Siegen. Von "Schlagdistanz" sprechen nun manche.

Sportchef Kontny mag es nicht mehr hören: "Da platzt mir bald der Kragen", poltert er, "wenn ich das so verfolge. Wir haben vor der Saison ein klares Ziel ausgegeben und befinden uns genau im Plansoll. Was soll dieses ständige Gerede und Ge­quatsche von Krisen und Chancen? Wir lassen uns nicht beirren, uns nicht unter Druck setzen."

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Rot-Weiß Oberhausen - Vereinsdaten
Rot-Weiß Oberhausen

Gründungsdatum

18.12.1904

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Kontnys klare Kante wird auf den ersten Blick bestätigt: "Oben mitspielen" hieß das Saisonziel. Aber: Unbeirrt und schlingerfrei ist es beileibe nicht erreicht worden. Es gab Ausset­zer und Aufatmer, es gab glückli­che Fügungen und unglückliche Momente, kurz: die gesamte Pa­lette des Fußballs wurde präsen­tiert in den bislang 16 Spielen - auf keinen Fall aber eine ein­heitliche Linie.

"Wir hatten wohl eine Art Krise"

Dass die Oberhausener erst kürzlich den finanziellen Kollaps gewissermaßen auf der Zielge­raden abwenden konnten, passt ins Bild, vielleicht aber mar­kiert genau dieser Umstand die Trendwende. Trainer Andreas Zimmermanns Team präsentiert sich neuerdings geschlossener als zuvor, hochkonzentriert und scheint den Punkt erreicht zu haben, den Kapitän Weigelt so beschreibt: "Wir ha­ben uns gefunden." Warum das so lange gedauert hat, zumal das Team der Vorsaison doch fast komplett geblieben war, vermag er nicht zu beantworten: "Ist manchmal so", zuckt er da ratlos mit den Schultern, und Torwart Philipp Kühn - allmählich wie­der in die Form der Vorsaison kommend - tut es ihm gleich: "Wir hatten über eine gewisse Strecke wohl eine Art Krise, die jede Mannschaft in einer Sai­son mal packt. Aber das ist jetzt vorbei." Und Weigelt kündigt an: "Wir sind in Schlagdistanz und werden keine Ruhe geben. Wir wollen den Druck hochhalten." Woran muss noch gearbeitet werden? Weigelt: "Wir benötigen zu viele Chancen. Daran müssen wir arbeiten." Das Sollten sie auch, damit die schwache Tordifferenz (+ 5), am Ende nicht noch zur Achilles­ferse wird.

Gustav Wentz