Regionalliga

Droht Würzburg eine Herbsttristesse?

Trainer Hollerbach mahnt zur Ruhe

Droht Würzburg eine Herbsttristesse?

Nur vier Punkte aus den letzten vier Spielen: Wo ist der Glanz der ersten Spiele Manuel Duhnke und Co.?

Nur vier Punkte aus den letzten vier Spielen: Wo ist der Glanz der ersten Spiele Manuel Duhnke und Co.? imago

Ein 2:1 zum Auftakt im Grünwalder Stadion bei Vorjahresmeister FC Bayern München II, drei Kantersiege binnen einer Woche gegen Memmingen (4:0), Buchbach (5:0) und Wacker Burghausen (4:0): Was der FWK seinen Fans in den ersten Wochen dieser Saison bot, war zum Zungeschnalzen. Die Kickers ließen ein Spektakel dem anderen folgen.

Die bärenstarke Frühform gipfelte im Pokaltriumph über Fortuna Düsseldorf. Mit 3:2 n.V. schlugen die Rothosen den Zweitligisten und schrieben damit ein weiteres Kapitel im Buch der Pokalsensationen. Nicht nur die Ergebnisse stimmten. Auch die Art und Weise, wie diese zustande kamen, war aller Ehren wert: frecher Offensivfußball, schnell, geradlinig - das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.

Das, was die Domstädter aktuell auf dem Grün bringen, als "kalten Kaffee" zu bezeichnen, würde den zumindest soliden Auftritt zwar nicht gerecht werden. Doch der anfängliche Glanz ist verflogen. Das gibt den Verantwortlichen ein Stück weit Recht. Denn: Die Kickers verloren zu Anfang zwar kein einziges Spiel, aber ebenso wenig die Bodenhaftung. Hollerbach und Co. mahnten die Fans stets zur Bescheidenheit. Inzwischen scheint Würzburg auch fußballerisch geerdet zu sein. Wer muss sich diese verfrühte Herbsttristesse, sofern man den aktuellen Abschwung so betiteln mag, ans Revers heften?

Wir haben einen Dreijahresplan, auch wenn manche denken, dass wir in drei Monaten aufsteigen.

FWK-Coach Bernd Hollerbach will die jüngsten Ergebnisse nicht zu hoch hängen

Laut Hollerbach keiner. Die derzeitige Phase ist den Augen des Übungsleiters ein normaler Prozess. Auch nach dem jüngsten 0:0 beim kriselnden FV Illertissen wollte der 44-Jährige keinen schlechten Auftritt seiner Elf gesehen haben. Auf der Pressekonferenz nach der Partie sagte er: "Ich bin zufrieden. Wir haben agiert, dominiert und bis zum Schluss Druck gemacht."

Auch wenn die Kickers an der ein oder anderen Stelle kränkeln, ist die Mannschaft für ihren Coach noch lange kein Patient. Hollerbach sieht keinen Grund, ob des derzeitigen Kurzzeittiefs in Aktionismus zu verfallen. "Wir haben einen Dreijahresplan, auch wenn manche denken, dass wir in drei Monaten aufsteigen." Am Samstag steht das Heimspiel gegen Schlusslicht Seligenporten an. Womöglich findet Würzburg da zurück zum Glanz der ersten Wochen. Und wenn nicht, davon ist auszugehen, verlieren Hollerbach und Co. dennoch nicht die Ruhe.