"Mit Hertha rechne ich nicht, die sind zu stark. Wir müssen zusehen, dass wir zwei andere Teams hinter uns lassen", so Heiko Scholz bei seiner Amtsübernahme in Leipzig im Oktober des vergangenen Jahres. Spätestens als die Berliner Magdeburg vor zweieinhalb Wochen mit 2:1 besiegt hatten, schien die Prognose des 48-Jährigen einzutreten.
Satte sechs Punkte lagen zwischen Hertha und Lok, doch davon sind zwei Partien später gerade noch zwei Zähler übrig geblieben. "Wir haben zwei Matchbälle vergeben, müssen es nun gegen Leipzig richten", ärgert sich Herthas Coach Ante Covic angesichts der beiden Niederlagen gegen Meuselwitz (0:2) und in Babelsberg (0:1).
Gerade diese Kontrahenten stehen sich zeitgleich gegenüber. Beiden würde ein Remis zum Klassenerhalt reichen, doch darauf wollen sich die Trainer Marco Kämpfe und Cem Efe nicht verlassen. "Wir spielen auf Sieg, dafür werden wir die Spannung hochhalten", verspricht ZFC-Trainer Kämpfe. Auch Efe kündigt an, nicht taktieren zu wollen.
Alle könnten die Klasse halten
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide auf Remis spielen. Für uns ist es auch egal, wir müssen gewinnen", glaubt Scholz nicht an einer Absprache zwischen Meuselwitz und Babelsberg. "Wir haben nichts zu verlieren, da niemand mehr mit uns gerechnet hat. Nun sind wir froh, dass wir dieses Endspiel, auf das wir heiß sind, vor der Brust haben", so Scholz, der anfügt: "Wichtig ist, dass wir Vorletzter sind, denn die Chancen von Neustrelitz sind sehr gut."
Kurios: Sollte der TSG Neustrelitz der Aufstieg in die 3. Liga gelingen, müsste keiner der vier Klubs mit Rathenow den Gang eine Klasse tiefer antreten.
Martin Eisen