"Jeder will, dass alles automatisch läuft, auch wir haben diese Phase gehabt und sehr genossen." Wenn Viktor Skripnik an die aktuelle Personalsituation denkt, kommt er an dieser allgemeinen Feststellung nicht vorbei. Vor wenigen Wochen war die Saison noch ein Genuss. Die vergangenen Tage verliefen dagegen ziemlich bitter. "Das kannst du eben nicht planen", sagt Skripnik. Dass sich Levent Aycicek in der Vorwoche am Sprunggelenk verletzte und Davie Selke nach dem Einsatz in der deutschen U-19-Nationalmannschaft ein dickes Knie bekam, lässt sich noch als Tagesgeschäft verkaufen - auch wenn der Einsatz beider Kicker im Heimspiel gegen Hannover 96 II am morgigen Freitag stark gefährdet ist.
Ganz und gar nicht normal sind dagegen der Kreuzbandriss von Julian von Haacke (sechs Monate Pause) und die Adduktorenzerrung von Florian Bruns, die den Kapitän zumindest zu einer dreiwöchigen Auszeit zwingen dürfte. Beide Spieler verletzten sich am Samstag im Nachholspiel beim Schlusslicht Eichede. "Vier Leistungsträger", fasst Viktor Skripnik zusammen. Zudem droht ihm der Ausfall von Verteidiger Luca Zander, der zuletzt im Profikader gestanden hatte. "Ich bin froh über seine Berufung, aber sie tut uns natürlich auch weh", gibt der 44-Jährige zu.
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Andere Spieler erhalten Chance
Andererseits weiß er natürlich, dass nun die Zeit jener Kicker anbricht, die bislang nicht so zum Zug gekommen waren. "Wir haben den Jungs ja die ganze Saison über erzählt, dass wir ein Team sind und nicht nur elf Spieler brauchen", so Skripnik. Er denkt an Marcel Hilßner, Tobias Schwede oder den gerade erst genesenen Predrag Stevanovic: "Jeder weiß, dass auch sie Fußball spielen können."
Keinesfalls will der Werder-Coach ob der angespannten Personallage nun den Kampf um den Titel aufgeben. Dank des 3:0 in Eichede ist seine Mannschaft ja auch gerade erst bis auf einen Zähler an den VfL Wolfsburg II herangerückt. Skripnik: "Wir werden trotzdem dranbleiben."
