Regionalliga

Vollmann zur Eintracht

Fortuna Köln: Gründe für den Abschied des Trainers

Vollmann zur Eintracht

Die Entscheidung ist gefallen. Fortuna-Coach Peter Vollmann geht. Nach Braunschweig. Wie der kicker erfuhr, soll der 43-Jährige am Dienstag Nachmittag einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben haben.

Vor zehn Tagen erkundigte sich das Eintracht-Umfeld erstmals bei Vollmann nach dessen generellen Ambitionen. Am Dienstag vor einer Woche dann rief Eintracht-Manager Dirk Holdorf an, vereinbarte ein persönliches Treffen. Am Sonntag war Holdorf beim Spiel Köln gegen Münster im Südstadion, fuhr anschließend mit dem Trainer in eine Pizzeria. Dort wurden die Zahlen abgeglichen, Vertragsinhalte abgesprochen. Vollmann gab seinem Team zwei Tage trainingsfrei, dachte lange über einen Vereinswechsel nach. Am Dienstag setzte er sich ins Auto . . .

Warum wirft er die Brocken hin, bleibt definitiv in der Regionalliga?

Punkt 1: Der Etat zur neuen Saison soll abgespeckt werden, ein Aufstieg wäre nicht machbar. Statt des Aufstieges im nächsten Jahr hat der Klub einen Drei-Jahres-Plan zum Aufstieg erstellt.

Punkt 2: Die Spieler sollen mit Gehaltserhöhungen bis zu 30 Prozent gebunden werden. Eine entsprechende Forderung des Trainers aber blieb unerfüllt.

Punkt 3: Das Auftreten des designierten Vorstandes und der nicht abgesprochene "Rauswurf" des Managers Jürgen Weinzierl verärgerten den Trainer.

Der Klub ist völlig konsterniert. Der designierte Sportchef Rudi Wabra ging noch am Dienstag öffentlich davon aus, "dass wir das mit Vollmann hinkriegen". Die Chancen, die Schlüsselspieler wie Schanda, Schuchardt, Antwerpen oder Martin weiter im Verein zu halten, sind dramatisch gesunken.

Auch an einer zweiten Front gibt's Riesenärger. Das Insolvenzverfahren droht zu platzen! Ex-Fortuna-Stürmer Toralf Konetzke ließ über seinen Anwalt verlauten, dem Vergleich nicht zuzustimmen. Bleibt Konetzke dabei, kann das Verfahren nicht bis zum Stichtag 5. Juni (bei Aufstieg) bzw. 12. Juni (Regionalliga) beendet werden. Konsequenz: Fortuna erhält keine Lizenz, der Klub müsste den Spielbetrieb einstellen.

Dirk Graalmann