U 21

Younes: "Ich will keine Auszeichnung, ich will den Titel"

Spaßfakor als Geheimnis - Ginter sieht Brasilien-Geist

Younes: "Ich will keine Auszeichnung, ich will den Titel"

Holte sich mehrfach den Dank von den Teamkameraden ab: Offensivspieler Amin Younes (li., mit Matthias Ginter).

Holte sich mehrfach den Dank von den Teamkameraden ab: Offensivspieler Amin Younes (li., mit Matthias Ginter). imago

Kimmich: "Der hat wahrscheinlich schlecht geschlafen"

Beim 3:0 gegen Dänemark hat die deutsche Mannschaft den wichtigsten Faktor in ihrem Spiel wiedergefunden: den Spaß. "Wir haben genauso gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Schnelles Umschalten, tolle Spielzüge und gute Dribblings im Eins-gegen-Eins waren dabei. So will das der Trainer von uns sehen", erklärte Lauterns Mittelfeldmann Younes: "Das hat einfach nur Spaß gemacht."

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Spaß machte auch Younes, der nur so vor Spielfreude sprühte und mit famosen Dribblings den Dänen immer wieder Knoten in die Beine spielte. Seine Auszeichnung als "Man of the Match" kam auf Grund des Doppelpacks und der starken Vorstellung von Kapitän Kevin Volland aber doch etwas überraschend. Younes selbst bedeutet die Auszeichnung nicht sehr viel, sondern zeige vielmehr eine Gesamtentwicklung: "Das ist mir egal. Wir sind ein Team und gewinnen zusammen." Tags darauf drückte er sich noch ein wenig deutlicher aus. "Ich will keine Auszeichnung, ich will den Titel."

Voll des Lobes für den nur 1,68 Meter großen Antreiber war auch Kollege Joshua Kimmich, den dessen Vorstellung begeisterte: "Amin hat den richtig eingedreht, der wusste gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Der hat wahrscheinlich ziemlich schlecht geschlafen", scherzte Kimmich über Younes direkten Gegenspieler Alexander Scholz.

Der wusste gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist.

Kimmich über Younes' Gegenspieler

Zum ganz großen Wurf bedarf es aber freilich mehr als nur Spaß, gerade gegen Gastgeber Tschechien muss die DFB-Elf am Dienstag zwingend die Leistung aus dem letzten Spiel bestätigen. Der deutsche Nachbar sah nach der 1:2-Auftaktpleite gegen Dänemark schon die Felle davonschwimmen, meldete sich aber mehr als eindrucksvoll gegen Serbien zurück. Das Team, das der Hrubesch-Elf zum Turnierstart (1:1) noch große Probleme bereitete, speisten die Tschechen mit 4:0 ab.

Verlassen durfte sich der Gastgeber nach dem enttäuschenden Dänemark-Spiel besonders auf Stürmer Jan Kliment, der einen fulminanten Dreierpack schnürte . Und auch zwei Profis, die in Deutschland ihr Geld verdienen, gehörten zur Anfangsformation Tschechiens: Vaclav Kadlec (Eintracht Frankfurt, zuletzt an Sparta Prag ausgeliehen) und Ondrej Petrak vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg.

Hrubesch: "Ich bin kein Trainer, der auf Unentschieden spielen lässt"

Will sich nicht auf ein Unentschieden verlassen: U-21-Coach Horst Hrubesch.

Will sich nicht auf ein Unentschieden verlassen: U-21-Coach Horst Hrubesch. Getty Images

Vor ausverkauftem Haus gibt es am Dienstag aber keinen Favoriten: "Da fangen wir wieder bei Null an", betonte Linksverteidiger Nico Schulz. Taktieren oder abwarten will das deutsche Team aber hinsichtlich der günstigeren Ausgangslage (einen Punkt vor den zweitplatzierten Tschechen) nicht. "Ich bin kein Trainer, der auf Unentschieden spielen lässt. Ich will die Spiele gewinnen. Außerdem würde ich ganz gerne Gruppensieger werden und in Prag bleiben", lässt Hrubesch keine Ausreden zu.

Die nötigen Rahmenbedingungen sind für das erste von drei möglichen Endspielen gegeben: "Das Stadion wird voll sein. Aber das ist genau das, was wir als Fußballer wollen. Mehr Spaß gibt es doch gar nicht", zählt das frühere Kopfballungeheuer auf die erneute Unbeschwertheit seiner Schützlinge. Ausverkaufte Stadien kennt Innenverteidiger Ginter zur Genüge, der BVB-Star zählt zu den erfahrensten Spielern im Team und gehörte auch zum Weltmeisterkader von Bundestrainer Joachim Löw im letzten Sommer.

"Die Atmosphäre ist ähnlich. In Brasilien stand eine echte Mannschaft auf dem Platz, und hier ist das genauso", zieht der 1,90-Meter-Hüne, der gegen Dänemark selbst zum 3:0-Endstand traf, ernsthafte Parallelen. Und einmal in den Genuss gekommen, könnte sich der fünffache A-Nationalspieler mit einem ähnlichen Ausgang in Tschechien ganz gut anfreunden. "Jetzt hoffen wir alle, dass es hier ähnlich endet."

msc