Lok-Trainer Heiko Scholz jedoch stellte nach Abpfiff fest, dass seine Spieler "der sensationellen Kulisse nicht gewachsen" waren und zeigte sich zugleich "bitter enttäuscht, dass wir so ein Spiel abgeliefert haben". Zu viele Fehler habe er gesehen, und darüber hinaus sogar eine "Angst, zu gewinnen" ausgemacht.
Reizfigur für die Lok-Fans war der im Winter nach Berlin gewechselte Thiago Rockenbach da Silva, der die komplette Spieldauer über mit Pfiffen bedacht wurde. Und doch war es ausgerechnet der ehemalige RB-Spielmacher, der die Gäste zum Sieg führte. Unbeeindruckt von der Reaktion der Zuschauer profitierte er bei seinem Freistoß-Treffer aber auch von einem groben Fehler des neuen Leipziger Schlussmannes Sanel Boric (zuletzt Goslarer SC), der den Flachschuss passieren ließ, dabei jedoch auch Opfer der schlechten Platzverhältnisse wurde.
Spielersteckbrief Boric
Regionalliga Nordost - Tabelle
Gäste-Coach Ante Covic sah über weite Strecken "ein zerfahrenes Spiel", in denen beiden Teams die Verunsicherung anzumerken gewesen sei. Nichtsdestotrotz war er zufrieden damit, dass seine Mannschaft "den Abstiegskampf angenommen hat". Mit den Winterzugängen Rockenbach da Silva, Kiesewetter und Saberdest sowie den Profis Burchert, Janker und Schulz präsentierten die Berliner dabei die bessere Spielanlage und verdienten sich den Auswärtserfolg auch aufgrund der klareren Chancen im zweiten Durchgang, in dem die Leipziger blass blieben.
Norbert Töpfer
