Loose nahm auf der Bank Platz, kam in der 54. Minute ins Spiel und avancierte zwar nicht zum Matchwinner, aber zum umjubelten Akteur auf dem Platz. Nachdem Friedrich Bömer-Schulte die Gäste in der 44. Minute in Führung gebracht hatte, sorgte der Flügelflitzer der Sportfreunde in der dritten Minute der Nachspielzeit mit seinem ersten Saisontor für den 1:1-Ausgleich.
"Natürlich freue ich mich über mein Tor", meinte Loose bescheiden. "Aber es hätte mich mehr gefreut, wenn ich nicht getroffen und wir gewonnen hätten." Der Treffer zumindest war sehenswert. Dabei hatte der 28-Jährige zunächst über den Ball geschlagen, um ihn im zweiten Versuch von der Strafraumgrenze halbhoch zu versenken. Über die Entstehung seines Treffers musste auch Loose selbst schmunzeln: "Zuerst habe ich mit meinem stärkeren rechten Fuß ein Luftloch geschlagen, um dann mit dem schwächeren zu treffen."
Yildirim zeigt sich zufrieden
Dieser späte Ausgleich freute nicht nur Trainer Yildirim. Der machte seiner Elf zwar ein Kompliment, da sie nie aufgegeben und bis zur letzten Minute gegen äußerst defensiv agierende Verler alles versucht hatte, honorierte aber auch die starke kämpferische Leistung der Gäste: "Das war unser viertes Unentschieden. Bei allen Punkteteilungen zuvor waren wir die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt. Gegen Verl war das Remis für uns glücklich."
Nachdem der Ex-Lotter Simon Engelmann in der 51. Minute das 2:0 verpasst hatte, zog Lotte in der Folge ein echtes Powerplay auf, fand in der dicht gestaffelten Verler Defensive aber keine Lücke. "Die Jungs haben das bis dahin gut gemacht. Wir haben Lotte mehr Probleme bereitet als viele andere Gegner und standen dicht vor einer Sensation", meinte SC-Trainer Andreas Golombek. Um ein Haar hätte es für den Außenseiter auch geklappt - bis Julian Loose in der Nachspielzeit mit dem falschen Fuß traf.
Alfred Stegemann