"Es war Verkrampfung sichtbar und ging viel um Fehlervermeidung", sagt Sportchef Todt. Bernd Hollerbach hatte seine Startelf wie in Leipzig zunächst eher auf Stabilität ausgerichtet, mit nur drei Offensivkräften aber entfachte sie im ersten Durchgang keinerlei Druck. Und hatte nach der Pause, als sie aufmachte ohne selbst zwingend zu werden, Glück, dass Mathenia einen Glanztag hatte. "Ich stand zuletzt viel in der Kritik", sagt der Schlussmann, "da tut so ein Spiel natürlich gut. Es freut mich, dass ich ein paar Bälle halten und der Mannschaft helfen konnte."
Ein Zähler ist in unserer Situation zu wenig, wir müssen anfangen, dreifach zu punkten.
Jens Todt
Doch inwieweit hilft der eine Zähler wirklich? "Wir haben wieder einen Rückstand umgebogen und wieder Moral gezeigt", betont Todt. Doch er weiß auch: "Ein Zähler ist in unserer Situation zu wenig, wir müssen anfangen, dreifach zu punkten." Der Leistungsstand und die kommenden Gegner indes geben nur wenig Anlass zur Hoffnung auf baldige Siege: Kommenden Samstag geht es nach Dortmund, danach kommt Leverkusen. "Wir können auch gegen diese Teams gute Spiele machen", erklärt Albin Ekdal, "wir müssen jetzt gewinnen."
Ekdal als Papadopoulos-Vertreter?
Der Schwede taugt neben Mathenia als zweiter kleiner Mutmacher. Nach Bänderriss feierte er zumindest ein stabiles Comeback in der Startelf, da Gideon Jung mit Hexenschuss aussetzen musste. Der Defensiv-Allrounder soll kommendes Wochenende wieder zur Verfügung stehen, könnte dann jedoch als Ersatz für den gelb-rot-gesperrten Kyriakos Papadopoulos in der Innenverteidigung benötigt werden. Ekdal dürfte seinen Platz daher behalten und hofft, "dass ich jetzt schnell völlige Fitness erlange und mein Körper gut auf die Belastung reagiert".
Entpuppt sich die Partie gegen Hannover tatsächlich als Ausgangspunkt einer stabilen Ekdal-Serie ohne direkte Folgeverletzung, wäre der Sonntag im Nachgang tatsächlich ein wenig mehr wert als es auf den ersten Blick scheint.