Nürnberg trat bislang als Einheit auf und eroberte als Mannschaft sieben von neun möglichen Punkten in der Liga. Der erfolgreiche Saisonstart ist deshalb nicht ausschließlich auf Kerk zurückzuführen, doch hatte er sich als ballsicherer und dribbelstarker Spieler sowie vor allem als gefährlicher Standardschütze unverzichtbar gemacht. Das belegen auch die Zahlen: Inklusive dem erfolgreichen DFB-Pokalspiel (2:1 in Duisburg) war der 23-jährige Flügelflitzer an fünf von acht Pflichtspieltreffern beteiligt. Sein langwieriger Ausfall reißt eine Lücke ins bislang funktionierende Gefüge.
Fünf Alternativen
"Kerk ist erfolgreich operiert worden", berichtete Köllner am Donnerstag. "Jetzt muss der Blick nach vorne gehen. Wir müssen schauen, wie wir ihn ersetzen." Hierfür hat der Club gleich mehrere Alternativen zur Verfügung, allerdings andere Spielertypen als Kerk: Edgar Salli (25), Lucas Hufnagel (23) oder Cedric Teuchert (20) wären spielstarke Lösungen - Rurik Gislason (29) oder Adam Zrelak (23) kommen eher über ihre Wucht und Dynamik. Als Standardschütze steht Stammkraft Kevin Möhwald (24) bereit.
Köllner: "Wir sollten gewarnt sein"
Für wen auch immer sich Köllner entscheiden wird, die Aufgabe im Erzgebirge wird keineswegs leicht. "Wir müssen Aue ernst nehmen", warnt der Trainer. "Sie haben in Braunschweig (1:1, d. Red.) sehr griffig agiert. Auch wir hatten letztes Jahr Mühe mit ihrem System. Deshalb sollten wir gewarnt sein. Der Gegner gibt uns Grund, brutal vorsichtig zu sein." Auch warnt der 47-Jährige vor übertriebener Erwartungshaltung an seine Elf. Diese sei "nicht zielführend", denn "wer vor einigen Wochen gedacht hätte, dass wir so gut starten, wäre bestimmt ein kühner Optimist gewesen".
Löwen fit, Mühl bei U 21, Gislason angeschlagen
Rechtzeitig fit für die Partie sollte der angeschlagene Innenverteidiger Eduard Löwen (20, muskuläre Probleme) werden. Zu früh kommt ein Einsatz noch für Lukas Mühl (20, Rückstand nach Syndesmoseanriss), der jedoch sein Comeback in der U 21 (Freitag, 19 Uhr, in Illertissen) geben soll. Abwarten muss Köllner noch bei Gislason, der sich "gestern leicht im Training verletzt" hat und an einer Schienbeinprellung laboriert. Sein Ausfall würde eine Kerk-Alternative weniger bedeuten.