Am Wochenende tauchte fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ein neuer Name auf im Profibereich. Zum ersten Mal nominierte Trainer Gisdol den jungen Torhüter Schwäbe in seinen Kader. Ein enormer Vertrauensbeweis für den erst 19-jährigen Nachwuchsmann, der im Sommer mit Hoffenheims U 19 Deutscher Meister geworden war und prompt fest zu den Profis hochgezogen wurde.
Spielpraxis holte sich der gebürtige Dieburger eigentlich in der U 23, doch die Verletzung von Jens Grahl öffnete für das Talent den Weg nach oben. Doch neben dem noch nicht wettkampffähigen Koen Casteels steht mit Alexander Stolz auch noch ein erfahrener Torhüter zur Verfügung, der bereits bei den Profis ausgeholfen und auch einmal gespielt hat. Beim 1:1 in Berlin im April kam Stolz zu seinem bislang einzigen Bundesligaspiel, als der nach Casteels Schienbeinbruch eingewechselt wurde. Dennoch nominierte Gisdol diesmal Schwäbe, ein klares Signal, wem die Zukunft mittel- und langfristig bei der TSG gehören soll.
Schwäbe wurde bei Eintracht Frankfurt ausgebildet, avancierte dort zum Nationaltorhüter und war die Nummer 2 bei der deutschen U 17, die 2012 in Slowenien Vize-Europameister wurde. Gemeinsam mit seinem heutigen Mitspieler Niklas Süle, der übrigens einst auch bei der Eintracht spielte. Im Sommer 2013 wechselte der mittlerweile 1,93 m große Hüne dann in den Kraichgau und unterzeichnete einen Vertrag bis 2016. Über das permanente Training mit den Profis und Einsätzen in der Zweiten Mannschaft will sich Schwäbe immer näher an den Kader herantasten.
Die richtige Entscheidung
Der 19-Jährige zeigt nicht nur starke Reflexe auf der Linie, sondern spielt auch als moderner Vertreter seiner Zunft gut mit und zeigt sich auch in der Strafraumbeherrschung mutig. Dabei hilft ihm sein generelles Bewegungstalent. Schwäbe ist auch als Ringer gut ausgebildet und weiß, seinen Körper einzusetzen. "Ich bin deshalb vielleicht etwas beweglicher als andere Spieler und außerdem immer mit viel Biss bei der Sache", erklärt der Keeper, der mit dem KSC Hösbach in der Jugend immerhin Deutscher Mannschaftsmeister im Ringen war. Doch die besseren Perspektiven sah er im Fußball, also entschied sich Schwäbe nach der U 14 gegen den Kampf- und für den Ballsport. Offensichtlich eine gute Entscheidung.
Michael Pfeifer