Europa League

Heidel drängt im Fall Müller zur Eile

Mainz: Trainer Hjulmand verlangt "100 Prozent"

Heidel drängt im Fall Müller zur Eile

Wo geht die Reise hin? Nicolai Müller scheint derzeit zwischen den Stühlen zu sitzen.

Wo geht die Reise hin? Nicolai Müller scheint derzeit zwischen den Stühlen zu sitzen. Imago

Er fehlte aber im Kader, weil Trainer Kasper Hjulmand Zweifel hegte, ob Müller angesichts des Pokers um einen Wechsel zum Hamburger SV voll bei der Sache sei. "Der Kopf muss zu 100 Prozent hier sein", sagte Hjulmand zur Begründung, "ich hatte das Gefühl, dass er ein wenig unruhig ist. Wir brauchen nur Spieler, die 100 Prozent für den Verein und die Mannschaft geben - das war meine Entscheidung."

Über das Wochenende soll geklärt werden, ob der zweimalige Nationalspieler zum HSV wechselt oder nicht. Christian Heidel drängt auf eine schnelle Lösung - "in die eine oder andere Richtung". Der Manager der 05er möchte "nicht noch einmal eine Woche haben wie die vergangene". Schließlich steht am kommenden Donnerstag das Qualifikations-Rückspiel in Tripolis an, und eine ähnliche Unruhe wie vor der ersten Partie soll unbedingt vermieden werden.

Spielersteckbrief N. Müller
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Heidel machte am Freitag erneut deutlich, dass die Bedingungen für einen Wechsel noch nicht erfüllt sind. Wenn Mainz einen adäquaten Ersatz gefunden habe und gleichzeitig das finanzielle Angebot stimme, dann könne Müller wechseln, so Heidel. Bisher sind beide Voraussetzungen laut Heidel noch nicht erfüllt. Das hat er HSV-Klubchef Dietmar Beiersdorfer mitgeteilt. Eine sportliche Schwächung des Kaders kommt für Heidel nicht infrage. "Wir befinden uns ja bereits mitten in der Saison." Deswegen sagt der Manager: "Ich kann wunderbar damit leben, wenn Nicolai bleibt."

Mainz könnte Müller in Topform gut gebrauchen

Auch Hjulmand will Müller noch nicht kategorisch abschreiben: "Ich hoffe, er spielt hier. Wir brauchen ihn - aber nur, wenn er zu 100 Prozent in Mainz ist." Die Partie gegen den Tabellenfünften der abgelaufenen Saison in der griechischen Super League hat auch gezeigt, dass Mainz einen Nicolai Müller in Topform gut gebrauchen könnte. Mainz ließ trotz des Sieges vieles vermissen, was die Mannschaft in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat. Vor allem die WM-Fahrer - mit Ausnahme vielleicht von Torschütze Shinji Okazaki - ließen noch deutlichen körperlichen Nachholbedarf erkennen. "Es war eine unruhige Leistung", urteilt Hjulmand. "Wir sind noch in der Aufbauphase. In der zweiten Hälfte war es besser, es fehlt aber noch einiges bis zu 100 Prozent."

Noveski: "Wir waren schwerfällig"

Nikolce Noveski sieht in dem Ergebnis den einzigen positiven Aspekt. "Gut, dass wir gewonnen und zu null gespielt haben", sagte der Kapitän. "Dass die Leistung nicht gut war, das wissen wir selbst. Wir waren schwerfällig, sind überhaupt nicht in den Spielrhythmus gekommen. Wir wollten Pressing spielen, aber wir waren viel zu weit auseinander."

Stefan Bell hat eine andere Erklärung für die ausbaufähige Vorstellung: "Wir befinden uns in der Vorbereitung. Vielleicht wollten wir mehr, als wir schon drauf haben. Den schwierigen Ball spielen, wenn der einfache besser gewesen wäre." Die Ausgangslage für das Rückspiel beurteilt Bell aber wie seine Kollegen positiv: "Wir haben gewonnen und kein Gegentor bekommen. Das ist das wichtigste."

Andreas Hunzinger