3. Liga

Die Schattenkönige der SVE

Elversberg: Auf Dauer soll Rivale Saarbrücken überholt werden

Die Schattenkönige der SVE

Wollen auf lange Sicht nicht mehr im Schatten stehen: Die SV Elversberg steckt im Abstiegskampf, steht aber vor Erzrivale Saarbrücken.

Wollen auf lange Sicht nicht mehr im Schatten stehen: Die SV Elversberg steckt im Abstiegskampf, steht aber vor Erzrivale Saarbrücken. Imago

"Die spannende Zeit kommt noch. Aber bisher sind wir sehr zufrieden", zieht Präsident Dominik Holzer ein positives Zwischenfazit und sieht für den kleinen Klub aus dem Saarland auch strukturell keine Nachteile zu den Etablierten. Denn der 32-Jährige weiß: "Grundsätzlich geht's bei allen um dasselbe: Professionelle Arbeit, klare Strukturen und darum, dass der Verein finanziell ordentlich aufgestellt ist."

Dennoch hat sich die SVE ihren Charme bewahrt: Jeder kennt jeden, die Wege sind kurz - auch, weil das Gros der Führungskräfte in der Arzneimittel-Firma des Hauptsponsors angestellt ist. Sportlich wird auf die Förderung eigener Talente großer Wert gelegt, Coach Hirsch hat nahezu freie Hand, selbst bei der Ausmusterung des vor seiner Zeit als "Königstransfer" verpflichteten Nico Zimmermann. Nur acht Spiele machte der offensive Mittelfeldspieler in dieser Saison, zuletzt stand der 28-Jährige sieben Mal in Folge erst gar nicht im Kader.

Wir können nicht in einem Jahr einen Traditionsverein überholen.

Präsident Holzer über den Rivalen Saarbrücken

Aber: Obwohl man aktuell zehn Punkte vor dem 1. FC Saarbrücken liegt, bei einem mit 3,1 Millionen Euro deutlich geringeren Etat, stehen die Elversberger (noch) im Schatten des saarländischen Nachbarn. "Wir können nicht in einem Jahr einen Traditionsverein mit Bundesligahistorie überholen", konstatiert Holzer. Während in Saarbrücken durchschnittlich 5000 Fans zu den Heimspielen kommen, sind es im Stadion Kaiserlinde nur 1576 Zuschauer. "Wir fühlen uns sogar positiv bestätigt, haben im Lizenzantrag nur mit 1200 Besuchern kalkuliert", so der SV-Boss.

Eklatante Auswärtsschwäche: kein einziger Punkt in 2014

Bei aller Euphorie ist angesichts von lediglich drei Zählern Vorsprung auf Platz 18 Abstiegskampf pur angesagt. "Ich rechne mit 43, 44 Punkten für den Klassenerhalt. Das wären drei Siege aus zehn Spielen", hofft Holzer auf ein Happy-End. Problem: Die SVE muss noch sechsmal auswärts ran, holte auf fremdem Geläuf in diesem Jahr noch keinen einzigen Punkt.

Dennoch geht Hirsch optimistisch in die Partie bei Wehen Wiesbaden am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de): "Wir haben gegen sie beim 3:0 in der Hinrunde eines unserer besten Spiele gezeigt. Irgendwann muss es mal wieder klappen mit einem Auswärtssieg." An Selbstvertrauen fehlt es seinen Schattenkönigen nicht.

Sandra Bertrand