2. Bundesliga

Lieberknecht: Enttäuscht, aber zufrieden

Remis zwischen Braunschweig und RB für beide ein Rückschlag

Lieberknecht: Enttäuscht, aber zufrieden

Kampf um jeden Zentimeter: Braunschweigs Emil Berggreen (re.) ringt mit Leipzigs Georg Teigl.

Kampf um jeden Zentimeter: Braunschweigs Emil Berggreen (re.) ringt mit Leipzigs Georg Teigl. imago

"Beide Teams haben sich nichts geschenkt und auch eine physisch starke Leistung gezeigt", sagte Torsten Lieberknecht nach dem Schlusspfiff - und traf damit den Kern der vorangegangenen 90 Minuten im Eintracht-Stadion. Braunschweig begann forsch und suchte von Anfang an den Weg nach vorne. RB war eingangs nicht ganz auf der Höhe. "Wir haben zunächst nicht in die Zweikämpfe gefunden", gab Leipzigs Coach Achim Beierlorzer offen zu.

Erst mit zunehmender Spieldauer fand seine Elf besser in die Partie, baute vor der Pause aber wieder ab. "Da waren wir viel zu passiv", monierte der Zorniger-Nachfolger - und befand den Rückstand unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff für "hochverdient in dieser Phase". Emil Berggreen hatte seine erste Nominierung für die Startelf mit einem Traumtor von der Torauslinie gerechtfertigt. "Emils Auftritt heute war sensationell. Super, wie der Junge das gemacht hat", schlug Lieberknecht fast schon euphorische Töne an.

Ja - und wir sind mittendrin. Und jetzt ist es kalt und wir gehen nach Hause.

BTSV-Coach Torsten Lieberknecht ausweichend zum Thema Aufstiegsrennen

Dass es für die Niedersachsen nicht zum Erfolg reichte, lag primär an der Leipziger Steigerung nach dem Seitenwechsel. Die Beierlorzer-Elf forcierte das Tempo und drängte Braunschweig in die eigene Hälfte zurück. Der Lohn: der Ausgleich sechs Minuten vor dem Ende. "In der zweiten Halbzeit haben wir zu oft den falschen Pass gespielt und sind mit dem Treffer zum 1:1 enttäuscht worden", konstatierte Lieberknecht. Dominik Kaiser, noch in der Vorwoche wegen mäßiger Trainingsleistungen nur auf der Tribüne, bestätigte in den zweiten 45 Minuten die überzeugenden Eindrücke in der Trainingswoche und glich aus. In den Schlussminuten drängte der BTSV auf den Siegtreffer, schaffte diesen aber nicht mehr.

Spielbericht

"Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die über 90 Minuten gezeigt hat, dass sie einen Dreier einfahren will. Ich hätte meiner Mannschaft den Sieg gewünscht, bin aber mit dem heutigen Auftritt zufrieden", sagte Lieberknecht.

Braunschweig am Freitag im Verfolgerduell mit Darmstadt

Ein Traumtor: Braunschweigs Emil Berggreen (Nr. 9) trifft von der Grundlinie ins kurze Eck.

Ein Traumtor: Braunschweigs Emil Berggreen (Nr. 9) trifft von der Grundlinie ins kurze Eck. imago

Braunschweig liegt auf Rang fünf, nun vier Zähler hinter dem Dritten Darmstadt. Und am Freitag trifft der Bundesliga-Absteiger auf die Hessen - eine günstige Gelegenheit, um weiter Boden gutzumachen. Mit dem Thema Aufstieg wollte sich Lieberknecht nach dem Schlusspfiff aber weiterhin nicht beschäftigen Ausweichend entgegnete er auf ein Statement, dass es knapp zugehe im Aufstiegsrennen: "Ja - und wir sind mittendrin. Und jetzt ist es kalt und wir gehen nach Hause." Dennoch: Braunschweig hat nach wie vor alle Möglichkeiten.

Weniger vielversprechend ist die Lage für Leipzig nach dem Remis. RB trennen inzwischen bereits acht Punkte vom Aufstiegs-Relegationsplatz. Schon vor dem Anpfiff hatte Sportdirektor Ralf Rangnick den Durchmarsch ins Oberhaus abgeschrieben. Nun ist er in weite Ferne gerückt. Ein weiterer Wermutstropfen: Am Sonntag gegen Union Berlin muss Baierlorzer auf die Dienste von Yussuf Poulsen verzichten, der in der Endphase der Begegnung Gelb-Rot sah - eine in der Summe harte Entscheidung von Referee Robert Hartmann. Beklagen wollte sich Beierlorzer aber nicht. Stattdessen lobte er sein Team: "Im zweiten Durchgang haben wir uns viel vorgenommen, mehr Chancen kreiert und gute Kombinationen gezeigt. Toll, dass wir das 1:1 erzielt haben."

lei