Das Trainerkarussell in der Nordost-Staffel hat nichts von seinem Schwung eingebüßt. Letztes Opfer der rasanten Geschwindigkeit ist Halberstadts Hollerieth. Damit haben bereits sieben Klubs (Carl Zeiss Jena, Berliner AK, ZFC Meuselwitz, Viktoria Berlin, TSG Neustrelitz, BFC Dynamo und Germania Halberstadt) ihr leitendes Personal auf der Trainerbank ausgetauscht. Und dies zu einem Zeitpunkt, da die Hinrunde noch nicht einmal beendet ist.
Der Moment der Trennung von Hollerieth lässt viel Raum für Spekulationen. "Es geht um arbeitsrechtliche Dinge, mehr möchte ich nicht dazu sagen", verweist Germanias Präsident Olaf Herbst auf die öffentliche Pressemitteilung. In der heißt es: "Achim Hollerieth ist ab sofort von seinem Traineramt der Regionalligamannschaft freigestellt worden. Die Entscheidung darüber wurde vor allem im Interesse des Erhalts der Leistungsfähigkeit der Mannschaft getroffen." Die wurde aber nicht nach der 0:2-Heimniederlage gegen Meuselwitz verbreitet, nein, sondern zwölf Tage später und nur 24 Stunden vor der Partie in Zwickau.
Es geht um arbeitsrechtliche Dinge, mehr möchte ich nicht dazu sagen.
Germanias Präsident Olaf Herbst über die Personalie Achim Hollerieth
Dort wurde die Mannschaft von ihrem bisherigen Co-Trainer Gerlach in Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Grabinski gecoacht. Dem Duo gelang es, dem FSV die erste Saisonniederlage beizubringen. Dabei kassierten die Zwickauer ihre ersten Gegentore im eigenen Stadion. Beide durch das gleiche Strickmuster. Standard - Kevin - Kopfball - Tor. So traf Kevin Nennhuber im ersten Abschnitt (45.) und Kevin Schlitte nach dem Wechsel (53.). Der ebenfalls per Kopf erzielte Anschlusstreffer der Gastgeber durch Sebastian Mai (64.) konnte Germanias zweiten Auswärtssieg der Saison nicht mehr verhindern. Eigentlich ein gutes Argument, Gerlach auf Dauer zum Cheftrainer zu befördern. "Nein", klärt der 38-Jährige auf, "dies ist so nicht abgesprochen. Wir sind uns einig, planen so, dass spätestens nach der Winterpause ein neuer Trainer kommen wird."