2. Bundesliga

Sebastian spricht von "organischem Wachstum"

Rebic macht auf sich aufmerksam - Sumusalo erleidet Bänderriss

Sebastian spricht von "organischem Wachstum"

Unbequemer Gegenspieler: Sebastian (li.), hier im Duell mit Stroh-Engel, ist einer der besten Verteidiger der Liga.

Unbequemer Gegenspieler: Sebastian (li.), hier im Duell mit Stroh-Engel, ist einer der besten Verteidiger der Liga. imago

Sebastian ist schon lange im Geschäft: Zehn Jahre bei Hansa Rostock, eins beim Karlsruher SC. Für die beiden Klubs hat er gar 58 Bundesliga-Spiele in seiner Vita stehen. Diese Erfahrungen haben dem 30-Jährigen den Weitblick eingebracht, der so manchem Talent womöglich noch abgeht. Daher kann der Routinier das Geschehen in Leipzig richtig einordnen. "20 Punkte sind für einen Aufsteiger vorzeigbar. Wir haben aber keinen zu­sammengekauften Erstligakader."

Gewiss: Man habe erstklassige Bedingungen bei RB. Den Schluss, die Mannschaft überflügele aber in ihrem ersten Jahr im Unterhaus auf Anhieb die Konkurrenz, dürfe man daraus nicht ziehen. Dies macht Sebastian am Spielermaterial der Sachsen fest. "Nach wem haben sich andere Zweitigisten die Finger geleckt? Bei uns spielen Jungs, die schon in der vierten Liga dabei waren."

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Wir lassen uns von Schwä­chephasen nicht beeindrucken.

Verteidiger Tim Sebastian behält trotz des aktuellen Durchhängers einen kühlen Kopf

Dafür stehe Leipzig im Tableau sehr ordentlich da - auch wenn das Umfeld nur Schwarz oder Weiß sieht. Einen Graubereich gibt es nicht. "Wir müs­sen mit Extremen und extremer Berichterstattung leben", weiß Sebastian, "nach einem Sieg sind wir absolut bundesligareif, nach dem 0:1 in Darmstadt nicht gut genug für die 2. Liga."

Sebastian und Co. wissen damit umzugehen. Die Zorniger-Elf holte elf Punkte aus den ersten fünf Partien, schaltete im Pokal Bundesligist SC Paderborn (2:1 n.V.) aus - die Öffentlichkeit feierte RB. Aus den vergangenen sechs Ligaspielen sprang aber nur ein Sieg heraus. Selbstbewusst und wohlwissend um die branchenüblichen Mechanismen sagt Sebastian: "Wir lassen uns von Schwä­chephasen nicht beeindrucken." Zumal der Abwehrrecke allemal Fortschritte bei seinem Klub, der vor zwei Jahren noch in der Regionalliga kickte, sieht: "Ich würde von organi­schem Wachstum sprechen."

St. Pauli nicht auf die leichte Schulter nehmen

Sebastian selbst, das zeigt ein Blick auf seinen kicker-Notenschnitt, trägt zweifelsohne zum ordentlichen Saisonverlauf bei. Nur fünf Abwehrspieler sind besser bewertet als Leipzigs Nummer acht (2,92).

Am Sonntag gegen St. Pauli (LIVE! ab 13.30 Uhr bei kicker.de) streben Sebastian und Co. einen Dreier an, um den Anschluss an die Aufstiegszone zu halten. "Wir freuen uns auf eine Super-Kulisse und wollen die drei Punkte", so der Glatzkopf. Damit dies gelingt, dürfe man den kriselnden Kiezklub nicht unterschätzen. "St. Pauli hat da unten nichts verloren."

Rebic überzeugt - Sumusalo mit Bänderriss

Ante Rebic

Darf er gegen St. Pauli ran? Leipzig WM-Fahrer Ante Rebic kam bislang kaum zum Zug. imago

Gegen die Hamburger ist auch Ante Rebic ein Thema. Der 21-jährige Kroate spielte im Sommer für sein Land bei der Weltmeisterschaft in Brasilien - und kam Anfang August vom AC Florenz mit reichlich Vorschusslorbeeren in den Freistaat Sachsen. Zunächst angeschlagen, dann Probleme, Zornigers Forderung von permanentem Rennen umzusetzen, dann erneut verletzt: Bislang brachte er es in der Liga lediglich auf zwei Kurzeinsätze.

Am Samstag beim Testspiel gegen Rubin Kasan zeigte Rebic, wie wertvoll er für Leipzig sein kann. Beim 2:1 gegen die Russen tat er sich als Vorbereiter für die Tore von Terrence Boyd und Clemens Fandrich hervor und war gegen Carlos Eduardo und Co. bester Mann auf dem Platz.

Klar ist: Gegen St. Pauli ist Yussuf Poulsen in vorderster Front gesetzt. Die Frage, wer neben dem Sechs-Tore-Mann stürmt, ist aber völlig offen. Auch Rebic, der mit Kaltschnäuzigkeit, Robustheit und Schnelligkeit gefällt, hat Chancen. Der finnische Abwehrmann Mikko Sumusalo spielt definitiv nicht: Der 24-Jährige zog sich gegen Kasan nach nur neun Minuten einen Bänderriss und fällt mindestens drei Wochen aus.

kon