Vor der Partie in Nordhausen plauderte Demuth noch ausgelassen mit seinem Gegenüber Jörg Goslar. Nur wenige Stunden später war dem 59-Jährigen die gute Laune gründlich verdorben. Der Grund war nicht allein die 0:4-Auswärtsschlappe der Berliner. Noch am gleichen Abend wurde dem BAK-Coach mitgeteilt, dass er seines Postens enthoben ist. Damit ist die erste Trainerentlassung der Saison bereits nach dem 6. Spieltag perfekt.
Es war übrigens nicht die schnellste Beurlaubung eines Trainers in der Nordoststaffel seit der Einführung der fünfgleisigen Regionalliga 2012. Im vorigen Jahr erwischte es Jenas Petrik Sander sogar schon nach fünf Spielen, ehe ihm Carsten Hänsel von Lok Leipzig nur zwei Spiele später folgte.
Ausschlaggebend für den Rauswurf sei nicht das 0:4 in Nordhausen gewesen, betont Rocco Teichmann, aber "perspektivisch hat die Konstellation Demuth und BAK nicht funktioniert". Und weiter führt der Sportdirektor aus: "Wir hatten mehr erwartet, als nach sechs Spielen mit sechs Punkten dazustehen. Wir sind von der Qualität des Kaders überzeugt." Dies war auch Demuth, den die Entlassung vollkommen unvorbereitet traf. "Ich bin mehr als überrascht. Meine Aufgabe war es, eine neue Mannschaft zu formen, so stand in Nordhausen mit Henning Lichte lediglich ein Akteur vom Vorjahr auf dem Feld." Das 0:4 sei zwar ein Rückschlag gewesen, "aber dort werden noch ganz andere verlieren". Demuth sah sich auf den richtigen Weg: "Beim unglücklichen 2:3 gegen Zwickau hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt. Aber anscheinend gehen die Ziele des Vereins an der Realität vorbei. Mit etwas mehr Zeit hätte sich der Erfolg eingestellt." Die hat er aber nicht bekommen.
Wie im Vorjahr nach der Entlassung von Engin Yanova übernimmt der bisherige Co-Trainer Özkan Gümüs in Zusammenarbeit mit Teichmann das Training.
Martin Eisen