Auf solche Szenen warteten sie in Wiesbaden vergeblich. Einen hohen Ball verarbeitet René Guder gekonnt mit der Brust und vollendet gefühlvoll per Lupfer. Dass der 24-Jährige, der seit Januar beim Ligarivalen SV Meppen unter Vertrag steht, ausgerechnet gegen die Hessen so schön trifft, trägt eine besondere Note.
Kein Vorbeikommen an Sturmduo
"René überzeugt durch seine effiziente Quote bei Torabschluss und Vorlagen", sagte Wehens Trainer Rüdiger Rehm bei Guders Vorstellung im Sommer . Wirklich überzeugen konnte der Stürmer in der Hinserie jedoch kaum. Lediglich zwei Vorlagen standen bei zehn Einsätzen zu Buche. Zu groß war die Konkurrenz um das Sturmduo Manuel Schäffler und Daniel-Kofi Kyereh, das es mittlerweile auf 21 Saisontreffer bringt.
Der Wechsel nach Meppen folgte als logischer Schritt. Trainer Christian Neidhart baut auf den bulligen Neuner. Mit durchschlagendem Erfolg - in den ersten sechs Spielen sammelte Guder vier Scorerpunkte (zwei Tore, zwei Vorlagen). 16 Punkte aus den vergangenen sechs Spielen sind der Lohn.
"Ich bin nicht traurig, dass heute drei Spieler gesperrt wurden."
SV Meppens Trainer Christian Neidhart
Neidhart, der Guders Abschluss auf der Pressekonferenz mit dem Prädikat "überragend" versah, kann im Anschluss an die Partie nicht nur mit der Punkteteilung gut leben. Sorgt eine Dreifachsperre andernorts eher für Ernüchterung, sieht der Übungsleiter das Positive an den Gelbsperren von Nico Granatowski, Hassan Amin und Steffen Puttkammer: "Ich bin nicht traurig, dass heute drei Spieler gesperrt wurden. Ich weiß, dass andere mit den Hufen scharren. Jetzt haben die Jungs die Möglichkeit, zu spielen."