"Das ist ein heißes Thema". So leitete Andre Breitenreiter seine Antwort auf die Frage nach den Einsatzchancen von Waldemar Anton im Bundesligaspiel bei Werder Bremen am Sonntag (18 Uhr) ein. Der Innenverteidiger von Hannover 96 hatte sich am Dienstag beim Aufwärmen für das U-21-Länderspiel in Israel eine Knieprellung zugezogen, Trainer Stefan Kuntz ließ ihn dennoch spielen, bevor Anton schon nach zwölf Minuten ausgewechselt werden musste. "Das ist schon sehr ärgerlich. Ich schätze den DFB und Stefan Kuntz, den ich seit vielen Jahren kenne, sehr. Aber das, was dort passiert ist, finde ich verantwortungslos unserem Spieler gegenüber. Der DFB hat eine Fürsorgepflicht."
Es sei klar, dass eine junger Spieler unbedingt spielen möchte. Aber da müsse der DFB Verantwortung übernehmen und darf den Spieler nicht auflaufen lassen, forderte Breitenreiter. Der 96-Coach verwies außerdem darauf, dass Felix Uduokhai (VfL Wolfsburg) und Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) wegen leichter Blessuren die Länderspielreise abgesagt hatten und nun am Wochenende einsatzfähig sind - im Gegensatz zu Waldemar Anton, der in Bremen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auflaufen kann.
Personalie Bebou: Heldt sieht auch den DFB in der Pflicht
"Es ist eine Farce, dass der Spieler für ein Gespräch dort anreisen muss. Es wäre sinnvoll gewesen, wenn er in Hannover hätte bleiben dürfen", zürnte Breitenreiter. Es sei sinnvoll, nochmal über bestimmte Regularien nachzudenken, sagte 96-Manager Horst Heldt zum Thema Abstellungspflicht. "Leider Gottes sind wir verpflichtet, die Spieler abzustellen. Egal, ob sie krank sind oder verletzt. Wenn der jeweilige Verband die Spieler anfordert, müssen sie da erscheinen." Er wünsche sich mehr Unterstützung vom DFB, der das auch mal thematisieren sollte, sagte Heldt. "Was mit Waldemar passiert ist, das ist nicht akzeptabel. Und wir müssen das jetzt ausbaden. Ich wünsche mir, dass die Interessen der Vereine mehr gewahrt werden."