Bundesliga

Warum Volland doppelt so lange gesperrt wird wie Bruma

Leverkusener und Wolfsburger sahen Rot für eine Notbremse

Warum Volland doppelt so lange gesperrt wird wie Bruma

Sahen am Samstag beide Rot für ein ähnliches Vergehen: Kevin Volland (l.) und Jeffrey Bruma.

Sahen am Samstag beide Rot für ein ähnliches Vergehen: Kevin Volland (l.) und Jeffrey Bruma. imago (2)

Die einzelnen Szenen glichen sich frappierend, und doch sind ihre Auswirkungen gravierend unterschiedlich. In Leverkusen sah Kevin Volland im Spiel gegen Hoffenheim (0:3) nach einer Notbremse gegen Kerem Demirbay 20 Meter vor dem eigenen Tor schon in der sechsten Minute Rot - ebenso wie in Darmstadt (3:1) wenige Minuten später Jeffrey Bruma (23.).

Auch der Wolfsburger hatte versucht, seinen Gegner Laszlo Kleinheisler rund 20 Meter vor dem Gehäuse in höchst aussichtsreicher Position zu stoppen und dabei zu illegalen Mitteln gegriffen, aber ebenso wie Volland nicht schwer gefoult.

Spielersteckbrief Volland
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Weil aber Demirbay in Leverkusen beim anschließenden Freistoß nur den Pfosten traf, Änis Ben-Hatira in Darmstadt den Ball dagegen in den Winkel schlenzte, wird Volland nun doppelt so lang gesperrt wie Bruma.

Denn: Wird nach einer Notbremse aus der folgenden Spielstrafe ein Tor erzielt, muss der Sünder - sofern er kein Wiederholungstäter ist - ein Spiel zuschauen; folgt kein Treffer, gibt es zwei Spiele Sperre. So ist seit Jahren die Praxis der DFB-Justiz. Und exakt diese Sperren sprach das DFB-Sportgericht am Montagnachmittag schließlich auch aus - die Urteile sind rechtskräftig.

Bayer-Manager Jonas Boldt meint indes, dass man eher "die Auswirkung des Platzverweises auf das Ergebnis" berücksichtigen sollte. Dann müssten Volland und Bruma jetzt gleich lange zuschauen.

Thomas Roth

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