In Bremen musste man sich nach dem deutlichen 2:6 beim Halleschen FC zwangsläufig mit der Frage nach dem "wie" beschäftigen. Denn das Team von Alexander Nouri bekam die HFC-Offensive einfach nicht in den Griff, Osayamen Osawe (23., 25., 71.) schoss Werder beinahe im Alleingang ab. Rafael Kazior und Julian von Haacke brachten die Grün-Weißen mit ihren Treffern zum 1:2 (29.) und 2:4 (57.) zwar kurz wieder ins Spiel, am Ende war die Fehlerkette in der Defensive jedoch zu groß.
"Wir haben die Tugenden des Fußballs vermissen lassen. Vor allem was Zweikampfführung angeht", analysierte Nouri, "Osawe haben wir überhaupt nicht in den Griff bekommen. Immer dann, wenn wir einen kleinen Nadelstich mit einem Tor gesetzt haben, kam direkt wieder ein Gegenstoß von Halle." Mit der Leistung des Kollektivs wollte sich der Trainer nicht zufrieden geben, nur Keeper Duffner nahm er ausdrücklich aus seiner Kritik nach der Partie aus: "Die Mannschaft hat ihn im Stich gelassen."
Einstelliges Punktekonto - Konkurrenz macht's besser
Duffner stand bis auf zwei Partien, in denen Raphael Wolf Spielpraxis sammeln sollte, immer zwischen den Pfosten. Auf eigentlich allen anderen Positionen wird bei Werder II gewechselt. Der 31-jährige Routinier zählt damit zu den wenigen Gewinnern dieser Saison. Doch ein guter Torhüter allein reicht eben nicht - Bremen steht nach dem 13. Spieltag erneut am Ende des Rankings. Als einzige Mannschaft weist die Nouri-Truppe ein einstelliges Punktekonto (neun Zähler) auf. Während Werder II in Halle unterging, punkteten die direkten Konkurrenten im Keller, Fortuna Köln und der VfB II, dreifach und stellten den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze her.
"Mit diesen Höhen und Tiefen müssen wir und die Jungs aber umgehen", wird Nouri auf der Website des Vereins zitiert. Ob das klappt, wird sich am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Spiel gegen Erzgebirge Aue zeigen. Ein Lichtblick: Ihr letztes Heimspiel (2:1 gegen Mainz II) gewannen die Grün-Weißen.