Eigentlich, so gab Merkens später gegenüber Dankert in der Schiedsrichterkabine zu Protokoll, wollte er nur dem Torschützen Halil Savran gratulieren. Die anschließende tätliche Aktion, zu der er sich dann hinreißen ließ, war offenbar ein Racheakt: Am 1. März 2014 hatte er beim 0:1 in Münster eine schwere Verletzung erlitten - durch ein brutales Foul von Bischoff, der dafür auch seinerzeit die Rote Karte gesehen hatte. Komplikationen am zweimal operierten Gelenk verhinderten bis heute ein vollständiges Comeback des 25-Jährigen, der in der letzten Saison nur noch an den beiden letzten Spieltagen zu zwei Kurzeinsätzen kam. Er bangt um seine Karriere.
Für Schiedsrichter Dankert sah es zunächst so aus, als ob ein Zuschauer auf den Platz gestürmt war. Preußens Sportvorstand Carsten Gockel stellte den Übeltäter zusammen mit einem Polizisten. Dass es sich um einen Osnabrücker Spieler handelte, war beiden da zunächst nicht klar, weil Merkens Zivilkleidung trug.
Auf jeden Fall wird es zu der Szene einen Sonderbericht geben, eine Strafe des DFB gegen ihn und den VfL wird wohl unweigerlich folgen. Präsident Hermann Queckenstedt versuchte sich in Schadensbegrenzung und entschuldigte sich bei Bischoff.