Neben der Rekord-Punktausbeute nach acht Ligaspielen steuert Dynamo noch auf einen weiteren Bestwert zu. Der Startrekord des 1. FC Saarbrücken aus der Saison 2011/12 ist in Gefahr. Die Saarländer waren seinerzeit in den ersten elf Saisonspielen ohne Niederlage geblieben. Dresden fehlen also noch drei Partien, um diesen Rekord zumindest einzustellen. Osnabrück (H), Stuttgarter Kickers (A), Aalen (H) - so lauten die Aufgaben auf dem Weg dorthin.
Dieser Rekord wird Uwe Neuhaus weniger wichtig sein als die zu holenden Punkte. Bis dato kann der Trainer nicht klagen, nach dem 5:1 in Köln war er "mehr als zufrieden" - auch, weil der Spielverlauf nahezu optimal war. Zwei schnelle Tore zum 2:0, "aber dann haben wir dreimal die Chance, das Ergebnis vor der Pause zu erhöhen", so Neuhaus, "tun es aber nicht. Darüber ärgert man sich in dem Moment, denn man weiß genau, dass in der Halbzeitansprache des Gegners alle Reserven hervorgeholt werden und mit dem Anschlusstor das Kopfkino anfangen und alles passieren kann."
Testroet und Aosman machen den Deckel drauf
Dazu kam es jedoch nicht. Die im Sommer dazugeholten Offensivkräfte Pascal Testroet und Aias Aosman (beide kicker-Note 2) unterstrichen einmal mehr mit ihren Toren die Offensivqualität der Dresdner und stockten auf 4:0 auf. Mit einer konzentrierten Darbietung hatte der Favorit die kriselnden Kölner bis dahin auseinandergenommen. Danach war die Luft etwas raus. Neuhaus: "Das ist normal. Für mich war wichtig, dass wir mit einer Top-Einstellung in das Spiel gehen. Das haben wir 100-prozentig erledigt."
Trotz der komfortablen Lage bleiben die Sachsen demütig und selbstkritisch. "Wir müssen weiter wachsam, gierig und willig bleiben", mahnte Torschütze Testroet. Gierig wie Kollege Justin Eilers, dessen Torhunger nicht nachlässt. Mit dem 1:0 (4.) und dem per Foulelfmeter erzielten 5:1 (84.) setzte der 27-Jährige den Rahmen um einen gelungenen Samstagnachmittag und stockte sein Torekonto auf acht Erfolge auf. Damit führt Eilers die Schützenliste aktuell mit komfortablem Vorsprung vor dem Magdeburger Beck und dem Mainzer Höler (beide 5) an.
Moll muss pausieren
Alles eitel Sonnschein bei Dynamo? Nicht ganz. Mittelfeldspieler Moll brachte ein unliebsames "Andenken" aus Köln mit. Bei einem Zweikampf in der zweiten Hälfte hatte er sich verletzt, nach einer Behandlungspause aber weiterspielen können. In der nächsten Zeit wird er aber fehlen: Bei einer MRT-Untersuchung am Sonntag stellte sich die Blessur als Schienbeinkopfprellung mit Zerrung des vorderen Kreuzbandes heraus. Auf "mehrere Wochen" taxiert der Verein die Ausfallzeit. "Quirins Ausfall schmerzt natürlich, weil er zuletzt mit guten Leistungen überzeugt hat", weiß Trainer Neuhaus.