In Lübeck herrschte am Freitagabend Frust. Zum vierten Mal in Serie gewannen die Grün-Weißen ein Heimspiel nicht, obwohl sie die besseren Chancen auf ihrer Seite hatten. Gegen den VfR Neumünster war allerdings auch die Leistung nicht überzeugend. "Zuletzt haben wir immer besser gespielt, aber nicht gewonnen", zog Marheineke sein Fazit des Landesderbys.
"Eigentlich hätten wir heute dann ja gewinnen müssen, denn gut gespielt haben wir nicht. Wir haben eine viel zu hohe Fehlpassquote gehabt", ärgerte sich der VfB-Kapitän, "und dann kriegen wir auch noch aus dem Nichts so ein Gegentor." Zwar wussten die Lübecker, dass die Niederlage "nicht einmal unverdient" war, wie es Trainer Skwierczynski formulierte.
Doch unterm Strich stand dennoch die gleiche Erkenntnis wie in den Vorwochen. "Wir hatten genügend Möglichkeiten, um das Spiel zu gewinnen", stellte der VfB-Coach fest. Doch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte zum wiederholten Mal. Zwar traf Stefan Richter endlich wieder, dafür ließen André Senger und Henrik Sirmais mehrere gute Chancen aus, zudem kam bei einem Pfostentreffer Pech dazu. Es scheint, als fehle den Lübeckern in dieser Beziehung letztlich wirklich das entscheidende Quäntchen an Qualität.
Für die fußballerischen Möglichkeiten gilt das nicht – da wies der VfB gehobene Regionalliga-Fähigkeiten bereits nach. In dieser Beziehung riefen die Grün-Weißen am Freitag einfach ihr Potenzial nicht ab. "Ich hatte den Eindruck, nicht alle haben die richtige Einstellung zu diesem Spiel gefunden", erklärte Skwierczynski.
Christian Jessen