"Ich werde mich unter die Kiebitze mischen", schmunzelt Tilling. Die Dreifachbelastung aus Beruf, Studium und trainingsintensivem Regionalliga-Fußball wurde dem Keeper zuletzt zu viel. "Ich habe das nicht mehr gepackt", meint Tilling, der sich seit vier Jahren über ein Fernstudium zum Diplom-Kaufmann trimmt. Gelegentlich will er demnächst noch im Training mitmischen, doch die Spiele steigen ohne den Torwart, der 2006 von Hannover 96 II zum BVC wechselte und somit dienstältester Cloppenburger Akteur ist.
Insbesondere in den ersten Jahren war Stefan Tilling unumstrittener Stammspieler. Diverse Verletzungen wie Fingerbrüche, Muskel- oder Bänderblessuren sowie eine in einem Trainingscrash erlittene Nasentrümmerfraktur vermochten daran nichts zu ändern.
Erst in den beiden vergangenen Spielzeiten avancierte Sigi John zunehmend zum ernst zu nehmenden, schließlich ebenbürtigen Konkurrenten. Für Tilling war dies nie ein Problem: "Sigi ist ein guter Torwart. Wir sind immer bestens miteinander ausgekommen, egal, wer gerade spielte."
Tilling, der "auf acht schöne Jahre in Cloppenburg" zurückblickt, sieht den BVC in der viertklassigen Regionalliga genau richtig aufgehoben. "Um mehr zu wollen, müsste sich vor allem die Infrastruktur ändern", glaubt der (Ex-)Torwart, der die Trainer Klütz und Neumann lobt: "Bei ihnen hatten wir immer relativ viele Freiheiten, mussten dies aber auf dem Platz zurückgeben."
Johannes Klinker