"Letzten Montag war Totenstille in der Kabine", sagte Böhnke. "Dabei haben wir eigentlich eine Truppe, bei der immer etwas los ist." Intensive Arbeit hatte Trainer Daniel Jurgeleit nach dem 2:6 verordnet. "Es war die härteste Trainingswoche, noch mehr als in der Vorbereitung", meinte Böhnke.
Das setzte sich am Spieltag fort. Eine morgendliche Trainingseinheit kurz vor der Ankunft am Spielort - das ist bei den Weichern eigentlich nur bei langen Busfahrten üblich. Diesmal bat Jurgeleit trotz der drittkürzesten Fahrt schon um 7.30 Uhr zur Abfahrt.
Das ging ebenso auf wie die veränderte Marschroute. "Wir haben schon besser gespielt als heute", sagte Jurgeleit nach dem Sieg, "selbst in der letzten Woche gegen den HSV war es fußballerisch besser. Heute kam es aber auf andere Dinge an." Die Mannschaft hatte das verinnerlicht. "Arbeiten war angesagt", so der Trainer, "und wir haben nur wenig zugelassen."
Dass es trotz halbstündiger Überzahl lange dauerte, ehe das erlösende Siegtor fiel, nahm der Weicher Coach hin. "Wenn es so gekommen wäre, hätte ich auch mit einem 0:0 leben können. Heute ging es vor allem um Disziplin und Stabilität." Am Ende aber köpfte Tim Wulff noch zum späten Siegtor ein. "Es war insgesamt kein schönes Spiel, auch bei mir lief nicht alles optimal. Aber wir haben insgesamt auch verdient gewonnen", befand der Torschütze.
Christian Jessen