Von Beginn an bemühten sich die lediglich auf einer Position umbesetzten Gastgeber (Sugzda für Lischke) die Schlappe der Vorwoche (0:4 bei 1860) wettzumachen. In den ersten zwanzig Minuten verfehlten Sugzda, Hauser, Saraba und Alexandar Jovic das Gehäuse der Gäste nur knapp. Der Tabellenführer aus Karlsruhe besaß allerdings die klarere Spielanlage. Ihr Bester - der oft vor der Abwehr agierende Libero Waterink - schaltete sich immer wieder in die Angriffsbemühungen ein und hätte in der 32. Minute fast das 1:0 markiert. In den beiden Strafräumen passierte ansonsten recht wenig, die Abwehrreihen dominierten. Die Zuschauer sahen eine kampfbetonte Partie, was sich schon allein an der Zahl der Gelben Karten (9) ablesen lässt.
Helle Aufregung gab es im Jenaer Lager, als Miroslav Jovic von Zepek im Strafraum gefoult wurde, Schiedsrichter Raquet aber weiterspielen ließ. Nach dem Seitenwechsel scheiterte der Karlsruher Rus freistehend aus zehn Metern am Jenaer Schlussmann Görtz (52.). Nicht besser machte es im Gegenzug Mason. Sugzda hatte ihn mustergültig auf der halbrechten Position freigespielt, doch als Mason allein vor Torhüter Walter auftauchte, schoss er aus 18 Metern flach am langen Eck vorbei. Das war die größte Chance für die Gastgeber, in Führung zu gehen. Danach sah es immer mehr nach einer gerechten Punkteteilung aus, bis Jenas Keeper Görtz in der 84. Minute bei einem Freistoß von der rechten Seite völlig unmotiviert aus dem Kasten kam, den Ball nicht erwischte und so der nicht voll getroffene Kopfball des zuvor eingewechselten Nagorny ins leere Tor rollte. Nicht der einzige Schnitzer von Görtz, der zwar zuletzt immer wieder mit guten Paraden und tollen Reflexen aufwartete, aber auch das ein oder andere Mal danebengriff.
Ralf-Peter Palitzsch