Ob allein das für einen guten Start beim Aufsteiger genügt? Wolf ist bewusst, dass der Erfolgsdruck enorm ist. Für alle Beteiligten. Sein Vorgänger Christian Titz war vor allem bei den Fans überaus beliebt, ein Fehlstart wäre der nächste ganz große Stimmungskiller. Der 37-jährige Ex-Stuttgarter setzt daher auf eine Mixtur aus moderaten Veränderungen und bewährten Dingen.
Das System könnte wie unter Titz ein 4-1-4-1 sein, aber: Die Zeiten, in denen das Spiel vor allem über Julian Pollersbeck aufgebaut wird, scheinen vorbei. "Er soll das Spiel schon entwickeln mit seinem Fuß", sagt der neue Coach, "aber über die genauen Räume, aus denen er spielen soll, spreche ich erst mit ihm." Der Trend: Der Keeper, zuletzt bei Ballbesitz oft nahe der Mittellinie postiert, rückt wieder einige Meter nach hinten. Eine Änderung deutet sich auch in der Sturmmitte an: Während Titz im Zentrum den spielstarken Angreifer bevorzugte, setzt Wolf wohl wieder auf Pierre-Michel Lasogga, auch wenn er Donnerstag bei der Pressekonferenz offiziell nur ein Schmunzeln auf diese Frage parat hatte. Festgelegt hingegen hat er sich auf seinen Kapitän: Aaron Hunt bleibt im Amt. Wolf bekräftigt: "Ich habe überhaupt keinen Anlass, bei Aaron etwas zu ändern."
Ein bisschen was wird neu, aber nicht alles ist anders - Wolf setzt auf einen sanften Übergang nach auch für die Profis turbulenten Tagen. "Natürlich sind Menschen in so einer Situation angefasst, aber das hat ja nichts mit mir zu tun. Meine erste Tage waren angenehm, professionell." Und intensiv. Über den Volkspark ist Wolf bislang noch nicht großartig hinausgekommen. "Ich habe in erster Linie gearbeitet." Und vor allem mit seinen Spielern gesprochen. Bislang in erster Linie über sportliche Dinge. "Es ging nur um Fußball. Zeit zu philosophieren hatten wir noch nicht." Er weiß: Sein Kaltstart muss gelingen, um direkt ein Stimmungshoch zu erzeugen.