Wer konnte damit schon rechnen? John Anthony Brooks tat es jedenfalls nicht, als James im Testspiel der Kolumbianer bei einer jungen US-Mannschaft erst Kenny Saief stehenließ und dann auf den Wolfsburger zukam. Statt eines weiteren Dribblings entschied sich der Offensivmann des FC Bayern allerdings aus eigentlich ungünstiger Position - ganz rechts im Strafraum - zum Abschluss und zirkelte den Ball gefühlvoll genau unter die Latte ins lange Eck - das Traumtor zum 1:0 (36.).
Exakt sieben Jahre nach seinem Länderspieldebüt musste sogar James selbst beim Jubel mit seinen Kollegen staunen. In Tampa (Florida) entwickelte sich im Anschluss eine flotte Partie mit zahlreichen Torchancen, die beste vergab James nur fünf Minuten nach seinem Führungstreffer, weil Verteidiger Matt Miazga für seinen geschlagenen Torhüter Zack Steffen auf der Linie klärte; diesmal zog sich die Real-Leihgabe aus Wut das Trikot über den Kopf.
Besser wurde es für ihn und für Kolumbien zunächst nicht, denn nach dem Seitenwechsel drehten die USA - ohne Schalkes Weston McKennie und Dortmunds Christian Pulisic - die Partie durch Mittelfeldmann Kellyn Acosta (50.) und Hannovers Stürmer Bobby Wood (53.) binnen kürzester Zeit. Wirklich geschockt zeigten sich die Cafeteros aber kaum, wiederum nur drei Minuten später war Villarreal-Angreifer Carlos Bacca zur Stelle und ließ die überwiegend kolumbianischen Anhänger im Stadion jubeln.
Sie sollten noch zwei weitere Gelegenheiten dazu bekommen: Erst brachte Falcao die Südamerikaner wieder in Führung (74.), dann sorgte der gerade eingewechselte Miguel Borja auf Flanke von James per Seitfallzieher für den 4:2-Endstand (79.).