Er war der Garant dafür, dass seine Mannschaft so glänzend in die Saison gestartet ist. Martin Harnik erzielte für den Aufsteiger aus Hannover in den ersten sieben Spielen fünf Tore und sorgte dafür, dass die Niedersachsen ihre Euphorie mit in die Saison retten konnten. Dass Harnik diesen Lauf kaum fortsetzen konnte, war zu erwarten, jedoch ist es mittlerweile deutlich ruhiger geworden um den Österreicher. Nur noch einen Treffer - der wichtige 2:0-Endstand am 15. Spieltag gegen Hoffenheim - ließ Harnik folgen, am Samstag nun saß der 30-Jährige erstmals in dieser Saison 90 Minuten lang auf der Bank. Sorgen aber, das beteuern Trainer André Breitenreiter und Manager Horst Heldt, müsse sich der Stürmer nicht machen. "Er ist ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft", erklärt der Coach, "bis vor diesem Spieltag war er unser Toptorjäger, das wird er auch in den nächsten Wochen unter Beweis stellen."
Der Konkurrenzkampf im 96-Angriff hat deutlich zugenommen
Jedoch: Die Einsatzminuten des Torjägers, der Hannover im Vorjahr mit 17 Treffern zurück in die Bundesliga schoss, haben schon in der zweiten Hälfte der Hinserie merklich abgenommen. In den ersten neun Spielen stand der Ex-Stuttgarter immer in der Startelf, am 10. Spieltag gegen Dortmund (4:2) kam er lediglich als Joker von der Bank. Das wiederholte sich bis zur Winterpause noch weitere drei Mal. Was belegt: Der Konkurrenzkampf im 96-Angriff hat deutlich zugenommen, vor allem befeuert durch den starken Füllkrug, der Harnik aktuell den Rang abgelaufen hat.
Dass dieser gegen Mainz 90 Minuten lang auf der Bank schmoren musste, hing auch mit dem Spielverlauf zusammen. Breitenreiter erklärt: "Martin war muskulär gehandicapt, es war noch nicht bei 100 Prozent. Und es gab auch nicht die Möglichkeit, ihn auf den Platz zu bringen. Wir haben uns für eine Systemumstellung entschieden, mussten Pirmin Schwegler verletzungsbedingt ersetzen, hinten raus brauchten wir Florian Hübner als kopfballstarken Spieler für die langen Bälle."
Heldt: "Wenn die beiden einen Battle machen, ist es für uns okay"
Und Harnik muss sich gedulden, aktuell nimmt er die Rolle des Herausforderers im Sturm ein. Füllkrug ist als Toptorschütze an ihm vorbeigezogen. "Es wird immer Härtefälle geben", sagt Manager Heldt. "Martin ist ein sehr wichtiger Spieler, er wird seine Einsätze bekommen. Wenn die beiden einen Battle machen, ist es für uns okay." Am Sonntag spielt 96 auf Schalke, das Hinspiel gewann Hannover mit 1:0. Torschütze damals: Jonathas. Der im Aufbautraining befindliche Brasilianer, bislang dreimal erfolgreich, will aus dem Sturmduell bei Hannover bald schon einen Dreikampf machen . . .