"Ich muss erstmal abkühlen." Ungewohnt schmallippig vertröstete Martin Harnik beim Gang in die Kabine die wartenden Journalisten, um dann freilich wenig später wieder gewohnt professionell über das gerade zuvor Geschehene zu sprechen. "Natürlich bin ich brutal enttäuscht, weil ich das 2:1 in der 87. Minute auf dem Fuß hatte", so der 30-Jährige. "Das Ergebnis tut richtig weh, weil wir unsere beste Saisonleistung gezeigt und mehr verdient haben. Wir haben Mönchengladbach super Paroli geboten."
Am Ende aber stand eine 1:2-Niederlage für Hannover - die erste in dieser Saison und die erste überhaupt in Pflichtspielen mit André Breitenreiter, der im April das Traineramt bei den Niedersachsen übernommen hatte und seither in 16 Partien unbesiegt geblieben war. Kein Grund dennoch für Trübsal. "Er macht auch ein super Tor", nahm der Coach Martin Harnik, der schließlich auch zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen hatte, sogleich aus der Kritik, auch wenn der er etwas haderte. "Da sehen wir, wie eng der Fußball beisammen ist. Es war eine Riesenchance, durch die wir als Sieger vom Platz gehen konnten."
Spielersteckbrief Harnik
Spielersteckbrief Sané
Bundesliga - 7. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Die scharfe Hereingabe von Ihlas Bebou in jener Schlussphase aber konnte Harnik, der den Ball erst kurz zuvor sah, nicht über die Linie drücken, er prallte an die Latte. "Der Ball kann mit der Sohle über die Linie kullern oder aus dem Stadion fliegen", so der Österreicher.
Verkehrte Welt bei 96: Neben Harnik "patzte" auch noch ein weiterer der bisherigen Garanten. Salif Sané traf in der Nachspielzeit die falsche Entscheidung, ging gegen den heranstürmenden Gladbacher Vincenzo Grifo ins Tackling und traf ihn elfmeterwürdig - Hazard verwandelte zum späten Borussensieg. Kein Vorwurf aber auch hier seitens der Verantwortlichen. "Salif hat schon so viel gerettet und sich nur einmal falsch entschieden", erklärte Breitenreiter.
